Eingeschränkt

Telefonica/Mediaways beschränkt Datendurchsatz für Peer2Peer-Ports

"Reine Internetprotokolle werden priorisiert"
Von Hayo Lücke

Die Zahl der alternativen DSL-Anbieter hat sich stark erhöht, seitdem die Telefonica Deutschland (damals noch unter dem Namen mediaWays) mit einem eigenen Backbone an den Start gegangen ist. Um der Telekom ein Stück vom Kuchen des Internet-Marktes abzunehmen, ermöglichte es Telefonica, zahlreichen Internet-Providern neue DSL-Tarife unter dem üblichen Preisniveau der Telekom anzubieten.

Die im Vergleich zu T-DSL niedrigeren Grundgebühren lockten natürlich auch diejenigen User an, die im Sprachgebrauch des Internets als "Poweruser" bezeichnet werden. Diese sind nicht nur 24 Stunden am Tag online. Vielmehr verursachen sie viel Traffic durch Nutzung von Peer2Peer-Angeboten wie den Tauschbörsen emule oder Kazaa.

Immer wieder kam es in der Vergangenheit vor, dass Flatrate-Anbieter ihr Geschäft einstellen mussten, weil das Trafficaufkommen nicht durch die erhobenen Grundgebühren refinanziert werden konnte. teltarif.de liegt nun eine Aussage von Telefonica Deutschland vor, dass im Telefonica-Backbone das durch Poweruser wachsende Datenaufkommen wieder verringert werden soll.

Wer Angebote von Telefonica-Resellern nutzt, um nur im Internet zu surfen, soll von den Einschränkungen nichts merken. Betroffen sind den Angaben zufolge nur Ports hinter Peer2Peer-Applikationen. In der Hauptzeit werden Protokolle wie http (WWW) gegenüber Peer2Peer-Ports (beispielsweise der Port 4662, der zur Nutzung der Tauschbörse edonkey benötigt wird) priorisiert. Das heißt, der maximal mögliche Datendurchsatz bei den Tauschbörsen wird heruntergesetzt. Portsperrungen, so dass keine Datenübertragung über Peer2Peer-Angebote mehr möglich ist, sind indes nicht geplant.

Erst die Zukunft wird zeigen, ob trotz der Einschränkungen noch sinnvoller Betrieb möglich ist, oder ob die User woandershin abgedrängt werden sollen.