Vorsicht geboten

Sorgloser Umgang mit Mobilgeräten verbreitet Viren

Ausbreitung auch über Infrarotschnittstellen möglich
Von dpa / Hayo Lücke

Der leichtsinnige Umgang vieler Menschen mit ihren Handys oder Taschencomputern stellt nach Ansicht des Computerfachmanns Ulrich Pinsdorf eine großes Sicherheitsrisiko dar. Vor allem über die Taschencomputer oder PDAs (Personal Digital Assistant) könnten Viren in Firmennetze eingeschleust werden, sagte Pinsdorf in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur am Rande einer Tagung des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD) heute in Darmstadt. Viren könnten aber auch bei den Nutzern selbst großen Schaden anrichten.

Beim Herunterladen von Programmen können nach Information des Fraunhofer-Sicherheitsexperten Viren auf PDAs oder Multifunktions-Handys übertragen werden. Wenn diese Geräte mit Firmenrechnern in Verbindung träten, verbreite sich das Virus weiter. "Gegen diesen Angriff von innen hilft keine Firewall", warnte Pinsdorf. Die Gefahr werde unterschätzt, weil viele Computer nicht mehr mit einem Kabel, sondern über Infrarot angeschlossen würden. "Auf diesem Wege können die Viren sich jedoch genauso gut bewegen."

In den Programmen verstecken sich nach Erfahrung von Pinsdorf auch ganz einfache Angriffe: "Stellen Sie sich vor, ein Virus baut selbstständig von ihrem Handy eigene Verbindungen auf. Das fällt Ihnen nur auf, wenn die Rechnung extrem in die Höhe geht." Auch könnten vertrauliche Daten, etwa der Terminkalender, angezapft werden. "Das kann bei Firmenterminen für die Konkurrenz von großem Nutzen sein."

Der Experte rät den Kunden deshalb, neue Programme für ihre mobilen Geräte sorgfältig auszuwählen. "Im Zweifelsfall sollten man auf kostenlose Angebote verzichten und lieber ein paar Euro bezahlen." Hersteller und Programmentwickler müssten Sicherheitssysteme entwickeln, die mit einer Firewall bei Computern vergleichbar sei. "Leider machen alle die selben Fehler wie bei der Einführung der Computer: Erst werden die Geräte auf den Markt gebracht und erst dann über ihre Sicherheit nachgedacht."