Schuldenberg

Gewerkschaft: France Télécom will 13 000 Stellen streichen (aktualisiert)

France Télécom bestätigt Stellenabbau von 7 500 Arbeitsplätze
Von dpa / Marie-Anne Winter

France Télécom will seinen Schuldenberg bis 2005 um rund 30 Milliaren Euro reduzieren und in den nächsten drei Jahren 22 000 Stellen abbauen. Der Stellenabbau solle nicht durch betriebsbedingte Entlassungen, sondern durch Ausnutzung der Fluktuation und flexiblere Altersruheregelungen erfolgen, sagte Vorstandschef Thierry Breton heute im französischen Rundfunk. Nach Gewerkschaftsangaben sollen im laufenden Jahr weltweit 13 000 Arbeitsplätze wegfallen.

Wenn alles so laufe wie geplant, dann könne der Schuldenberg in den kommenden zwei bis zweieinhalb Jahren um 30 Milliarden Euro reduziert werden, sagte Breton im Rundfunk. Nach seinen Angaben beträgt der Schuldenberg derzeit insgesamt 68 Milliarden Euro. Der 48-jährige Konzernchef war im vergangenen Oktober an die Spitze des französischen Telekommunikationsgiganten gerückt. France Télécom hatte in der Telekom-Boomphase durch Firmenübernahmen zu Höchstpreisen immense Verluste und Schulden gemacht.

Im Dezember hatte Breton bereits in groben Zügen ein 15-Milliarden-Euro-Sparprogramm mit hohem Stellenabbau angekündigt. Bis Juni des laufenden Jahres wurde ein Einstellungsstopp verhängt. Nach seinen Worten sollen allein in Frankreich in diesem Jahr 7500 Stellen gestrichen werden. Die Beschäftigtenzahl liege bei 233 000.

Der französische Staat hält einen Anteil von knapp 55 Prozent an dem Unternehmen. An der Börse hat die Aktie seit dem Wechsel an der Vorstandsspitze und der Bekanntgabe der Sanierungspläne deutlich gewonnen. Nachdem der Kurs im vergangenen September bis auf einen Tiefstand von 6,75 Euro gefallen war, lag er am Freitag bei gut 23 Euro.