Restrukturierung erfolgreich

US-Handyriese Motorola mit Quartalsgewinn

Umsatz in der Handy-Sparte wuchs um 11 Prozent
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der amerikanische Handy- und Chiphersteller Motorola Inc. hat im vierten Quartal 2002 einen Gewinn von 174 Millionen Dollar (162,6 Millionen Euro) oder acht Cent je Aktie verbucht. Motorola hatte in der entsprechenden Vorjahreszeit einen Verlust von 1,2 Milliarden Dollar oder 55 Cent je Aktie ausgewiesen. Dies hat das Unternehmen gestern nach Börsenschluss mitgeteilt.

Motorola hatte in den letzten Jahren drastische Restrukturierungen und Kostensenkungsaktionen vorgenommen, um den enormen Problemen im Mobilfunk, Chip- und anderen Technologiebereichen und der schwachen Konjunktur Rechnung zu tragen. Die Restrukturierungen seien weitgehend abgeschlossen.

Klammert man Sonderfaktoren aus, dann verdiente Motorola im Schlussquartal 13 Cent je Aktie gegenüber einem Verlust von vier Cent je Aktie im Oktober-Dezember-Abschnitt 2001. Die Analysten hatten auf dieser Basis mit einem Gewinn von zehn Cent je Aktie gerechnet. Der Quartalsumsatz stieg um drei Prozent auf 7,5 Milliarden Dollar. Motorola ist nach Nokia der zweitgrößte Handy-Anbieter der Welt.

Die in Schaumburg (Illinois) ansässige Gesellschaft hat im Gesamtjahr 2002 einen deutlichen Umsatzrückschlag auf 26,7 Milliarden Dollar (Vorjahr: 29,9 Milliarden) verbucht. Es fiel ein Verlust von 2,5 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden)oder 1,09 Dollar (Vorjahr: 1,78 Dollar) je Aktie an. Ohne Berücksichtigung von Sonderfaktoren verdiente Motorola im vergangenen Jahr 14 Cent je Aktie gegenüber roten Zahlen von 31 Cent je Aktie im Jahr 2001.

Der Umsatz der Handy-Sparte erhöhte sich im vierten Quartal 2002 um 11 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar. Es gab einen operativen Gewinn von 294 Millionen Dollar (Vorjahr: 121 Millionen). Motorola hat in dem Dreimonatsabschnitt 22 Millionen Handys ausgeliefert, das sind 27 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Chip-Sparte steigerte ihren Quartalsumsatz um 15 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Sie wies einen operativen Gewinn von 18 Millionen Dollar aus gegenüber roten Zahlen von 798 Millionen Dollar in der entsprechenden Vorjahreszeit.

Die globale Telekom-Sparte, die Systeme für die Mobilfunkfirmen anbietet, hatte einen Umsatzrückgang von 11 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar und einen operativen Verlust von 22 Millionen Dollar (Vorjahr: 334 Milliarden). Dies sei auf den weiteren scharfen Investitionsrückgang bei den Mobilfunkfirmen in aller Welt zurückzuführen gewesen, erklärte Motorola. Die restlichen Geschäfts-Sparten schlossen solide ab.

Konzernchef Christopher B. Galvin rechnet damit, dass im Jahr 2003 ein leichter Umsatzanstieg erreicht werden kann. Die Weltwirtschaft zeige einige Belebungsanzeichen.

Motorola prognostizierte für das erste Quartal 2003 einen Umsatz von sechs bis 6,2 Milliarden Dollar. Es könne ein ausgeglichenes Ergebnis bis zwei Cent je Aktie Gewinn verbucht werden. Das Unternehmen geht für das Gesamtjahr 2003 von einem Umsatz von 27,5 Milliarden Dollar und von einen Gewinn von 40 Cent je Aktie aus. Jede der Hauptgeschäftssparten werde positive Gewinne verbuchen.