Verkauf

E.ON verkauft Mobilfunkbeteiligung an Bouygues Telecom

Energiekonzern erhält 1,1 Milliarden Euro
Von dpa / Hayo Lücke

Der Energiekonzern E.ON hat eine seiner letzten Beteiligungen in der Telekommunikation versilbert: Für knapp 1,1 Milliarden Euro verkaufte das Düsseldorfer Unternehmen den rund 16 Prozent-Anteil am drittgrößten französischen Mobilfunkbetreiber Bouygues Telecom. Der Bouygues-Konzern übernehme die Beteiligung in zwei Schritten, teilte E.ON heute in Düsseldorf mit.

Aus dem Verkauf erzielt E.ON einen Buchgewinn von 800 Millionen Euro, davon würden 300 Millionen Euro noch in diesem Jahr vereinnahmt. "Mit der Abgabe von Bouygues Telecom setzen wir die konsequente Fokussierung auf das Kerngeschäft Energie fort", erklärte Vorstandschef Ulrich Hartmann.

Bis auf eine Beteiligung an Connect Austria [Link entfernt] (51,1 Prozent) mit seinem Mobilfunknetz One hat E.ON damit alle Beteiligungen in der Telekommunikation veräußert. Aus den Verkäufen wurden insgesamt 24 Milliarden Euro erlöst. Dem stünden Investitionen von zwölf Milliarden Euro gegenüber, betonte Hartmann. Besonders lukrativ waren die Anteilsverkäufe an E-Plus und Viag Interkom (heute: o2) sowie an der schweizerischen Cablecom.

Der französische Bouygues-Konzern, der unter anderem auch in der Bauwirtschaft, im Immobiliengeschäft und der Medienbranche aktiv ist, erwirbt für knapp 400 Millionen Euro zunächst 5,8 Prozent der E.ON-Anteile an Bouygues Telecom. Für den Erwerb der verbleibenden 10,1 Prozent könne Bouygues zwischen April 2003 und Oktober 2005 eine Option ausüben. Der drittgrößte Mobilfunkbetreiber Frankreichs zählte Ende Juni 2002 gut sechs Millionen Kunden.