Klärung

MobilCom-Schmid sieht Ermittlungen gelassen entgegen

Schmid hofft auf Klärung
Von dpa /

Der frühere MobilCom-Chef Gerhard Schmid hat die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens gegen ihn und seine Ehefrau begrüßt. So werde das umstrittene Aktien-Optionsgeschäft zwischen MobilCom und der Firma Millenium von Sybille Schmid-Sindram endlich geklärt, sagte eine Schmid-Sprecherin heute in Frankfurt. Die Kieler Staatsanwaltschaft hatte zuvor erklärt, sie sehe einen Anfangsverdacht der Untreue gegen Schmid und Schmid-Sindram.

Die Firma Millenium hatte zum Beginn des vergangenen Jahres dem Unternehmen MobilCom-Aktien zur Verfügung gestellt, mit denen besonders tüchtige Verkäufer von Mobilfunkverträgen belohnt werden sollten. Dafür hatte Millenium von MobilCom, die damals noch von Schmid geführt wurde, mehr als 71 Millionen Euro erhalten. Umstritten ist unter anderen, wie früh und wie umfassend der damalige Finanzchef und heutige Vorstandssprecher Thorsten Grenz über die Transaktion informiert war. Auch dies werde sich im Zuge der Ermittlungen möglicherweise klären, meinte die Schmid-Sprecherin. Der ehemalige MobilCom-Chef sei sehr sicher, dass er von dem Ermittlungsverfahren nichts zu befürchten habe. Das Motivationsprogramm für Verkäufer kam nie zustande, aber Schmid-Sindram hat das Geld nicht zurückgezahlt.

Unterdessen hat hinter den Kulissen ein Tauziehen um die Treuhänderschaft von Schmids Aktien eingesetzt. Der MobilCom-Gründer hat seinen Treuhändervertrag mit dem ehemaligen RTL-Chef Helmut Thoma gekündigt und stattdessen den Wirtschaftsprüfer Otto Gellert beauftragt. Sowohl Thoma als auch die Bundesregierung und der MobilCom-Aufsichtsrat Dieter Vogel bestreiten, dass Schmid zu diesem Schritt berechtigt ist. Schmid hingegen erklärte im "Spiegel", er sei zu Thoma als Treuhänder genötigt worden.

Gegenwärtig ist nicht zu klären, wer der rechtmäßige Treuhänder für die Aktien ist und die Stimmrechte auf der Hauptversammlung in zwei Wochen ausüben wird. Schmid hat jedoch erklärt, der Treuhänder werde dem Sanierungsplan und den Vereinbarungen mit France Télécom zustimmen.