Vergleich

Deutschland ist noch nicht im Informationszeitalter angekommen

Deutsche holen bei Internet-Nutzung auf, bleiben aber weiter nur im Mittelfeld
Von dpa / Marie-Anne Winter

Trotz sieben Millionen neuer Internet-Nutzer im vergangenen Jahr gehören die Bundesbürger im internationalen Vergleich nur zum Mittelfeld. Bei einer Gegenüberstellung mit anderen Industrienationen, den der Branchenverband BITKOM heute in Berlin vorstellte, landete Deutschland beim alltäglichen Umgang mit dem Internet auf dem achten Platz. Insgesamt waren rund 30 Millionen Bundesbürger schon einmal online. Bei der Vernetzung mit modernen Kommunikationsanschlüssen und der Verbreitung von Handys liegt Deutschland weiter vorn.

Der Studie zufolge surfen mittlerweile 37 Prozent der Deutschen regelmäßig im Internet. Damit liegen die Bundesbürger nicht nur hinter den USA, sondern auch hinter den skandinavischen Ländern sowie Großbritannien, der Schweiz und den Niederlanden. Schlusslicht im internationalen Vergleich war Griechenland, wo es nur 18 Prozent regelmäßige Internet-Nutzer gibt.

BITKOM-Präsident Volker Jung verwies aber darauf, dass Deutschland auf dem Weg zur Informationsgesellschaft "insbesondere gegenüber den USA einiges an Boden gutmachen konnte". Mit 56 Millionen Handys gebe es in der Bundesrepublik mehr Mobiltelefone als in den viel größeren USA. Zudem habe Deutschland die USA bei der Ausstattung mit breitbandigen DSL-Anschlüssen überholt. Auch bei ISDN-Anschlüssen liege Deutschland traditionell vorn.

Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 2 Millionen DSL-Anschlüsse geschaltet, mit denen Daten bis zu zwölf Mal schneller übertragen werden können als mit ISDN. Für 2002 gehen die Schätzungen von mindestens 3,6 Millionen DSL-Anschlüssen aus.

Bei der Ausstattung mit Personalcomputern holte Deutschland ebenfalls auf. Insgesamt gab es zum Jahresende 27 Millionen Computer in deutschen Unternehmen und Privathaushalten, drei Millionen mehr als im Vorjahr. Im statistischen Durchschnitt hat jeder dritte Deutsche einen PC. Mit weitem Abstand an der Spitze liegen die USA mit 82 Computern pro 100 Einwohner.