Wettlauf

Siemens will bei Handys verlorenen Boden gutmachen

UMTS-Geräte ab Ende diesen Jahres?
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der Siemens-Konzern will im Handygeschäft in diesem Jahr verlorenen Boden gutmachen. "Wir werden versuchen, stärker zu wachsen als der Markt", sagte Siemens-Vorstand Rudi Lamprecht dem "Handelsblatt". Die gebeutelte Branche werde im laufenden Jahr den weltweiten Absatz um bis zu zehn Prozent steigern. Siemens hatte im vergangenen Jahr knapp 30 Millionen Mobilfunkgeräte verkauft und im harten Wettbewerb zeitweise deutlich Marktanteile verloren.

Lamprecht deutete an, dass Siemens im Handygeschäft erst einmal ohne Partner auskommen will. "Wir sind der Meinung, dass wir auch alleine überleben können", sagte der Chef des Mobilfunk-Bereichs ICM. Ziel des Konzerns sei es, das Geschäft unter der Marke Siemens weiterzuentwickeln. Im Gespräch als mögliche Partner waren unter anderem Toshiba und Motorola.

Auch bei der Entwicklung von Handys für die neue Mobilfunkgeneration UMTS sieht Siemens keinen akuten Handlungsbedarf. Im Dezember hatte Siemens die Verhandlungen mit Toshiba über eine UMTS-Entwicklungspartnerschaft auf Eis gelegt. "Es gibt keine Notwendigkeit, unbedingt Ersatz für Toshiba zu finden", sagte Lamprecht. Bis Ende 2002 könne der Konzern aus eigener Kraft UMTS-Geräte auf den Markt bringen.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2001/02 (30. September) war ICM knapp in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Vor Steuern, Zinsen und Firmenwertabschreibungen betrug der Gewinn 37 Millionen Euro. Der Handy-Absatz stieg verglichen mit dem Vorquartal wegen des Weihnachtsgeschäfts von 6,4 auf 9 Millionen Stück. Damit lag der Konzern leicht unter dem Vorjahresniveau.