Weihnachtsgeschenk

Böse Weihnachtsüberraschung für X-tra Kunden

D1 will Minusstände von Prepaidkunden einklagen
Von Karin Müller

Mit dem Wort "Kostenkontrolle" wurde noch vor gut einem Jahr für Prepaid-Handys geworben. Ein technischer Fehler führte im Frühjahr 2000 bei T-Mobil dazu, dass Xtra-SMS für etliche Zeit nicht abgerechnet wurden. Die Konten der Karten-Handys wiesen bei eifrigen SMS-Schreibern plötzlich Minusstände bis zu etlichen hundert Mark auf.

Wer sich im Frühsommer beschwert hatte, dem hatte D1 nach Einschalten der Verbraucherzentrale das Prepaid-Konto wieder ausgeglichen. Aus Kulanz, wie D1 betont. Telekommunikationsexpertin Karin Thomas-Martin sieht dies jedoch anders: "Nach den damaligen Allgemeinen Geschäftsbedingen kann der Kunde lediglich 8 Mark ins Minus geraten. In diesen AGBs steht, dass der Kunde lediglich bei positiven Guthaben SMS verschicken kann. Nur durch die damalige Abrechnung in SMS-Paketen bis zu 20 SMS war ein Minusstand von 8 Mark möglich."

Nun sollen alle Kunden, die ihre mit Minusständen belastete Karte nicht mehr benutzt haben, zur Kasse gebeten werden: Nach der Anwaltsmahnung folgt bei Nichtzahlung umgehend der gerichtliche Mahnbescheid.

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg fordert T-Mobil umgehend auf, eigene Abrechnungspannen nicht auf dem Rücken ihrer Kunden, insbesondere der minderjährigen, auszutragen. Betroffene können sich unter der Hotline der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg 0190 774441 von Dienstag bis Donnerstag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr fachlichen Rat holen. Die Kosten der Hotlinenummer betragen 1,24 Euro bzw. 2,42 Mark pro Minute.