Bonus

Callando: Offene Einwahlnummern und Bonusprogramm

Mit XXL sonntags kostenlos surfen und Freiminuten für die andere Zeit sammeln
Von / Karin Müller

Die Liste der offenen Einwahlnummern, mit deren Hilfe man als Kunde des XXL-Tarifs der Deutschen Telekom oder des Tarifs happy sunday von Arcor an Sonntagen und bundeseinheitlichen Feiertagen kostenlos surfen kann, wird immer länger. Nun gesellt sich auch Callando als neuer Anbieter hinzu. Ab sofort sind zwei Einwahlnummern in Hamburg (040 226 198 99) und Stuttgart (0711 894 90 99) freigeschaltet. Der Benutzername lautet "sunfree@callisa", das Passwort "sunfree". In den nächsten Wochen sollen noch weitere 31 Rufnummern hinzukommen. Wir werden diese wie üblich in unsere Datenbank der offenen Einwahlnummern aufnehmen.

Wie bei GKAS ist auch bei Callando Kanalbündelung möglich. Zusätzlich ermöglicht Callando aber auch Datenkompression, was bei GKAS nicht der Fall ist.

Ab 1. Dezember startet außerdem ein Bonusprogramm für sunfree-Nutzer. Wer sonn- und feiertags über sunfree zum Nulltarif surft, erhält Freiminuten fürs Surfen unter der Woche. Die genauen Bedinungen stehen noch nicht fest, doch einige Informationen wurden teltarif schon jetzt genannt. So wird für diesen Bonus eine Anmeldung bei Callando erforderlich sein. Man erhält eine Software, welche sonntags automatisch über eine der offenen Einwahlnummern von Callando ins Internet geht, und dabei auch die Zeit erfasst, die man online war, sowie die Freiminuten, die man sich damit verdient hat.

Unter der Woche wählt die Software dann eine der mit 019x beginnenden "normalen" Internet-Einwahlnummern. Diese kostet, wenn man die Freiminuten verbraucht hat, voraussichtlich ca. 2 Pfennig pro Minute. Der exakte Tarif steht aber noch nicht fest. Auch ist noch unklar, wieviele Minuten man am Sonn- bzw. Feiertag für eine Freiminute an den übrigen Tagen surfen muss. Genauere Informationen sollen nächste Woche bekannt gegeben werden.

Das Bonusprogramm wird durch die zur Zeit gebräuchliche Regelung bei den Interconnect (kurz IC)-Gebühren ermöglicht. Die offenen Einwahlnummern sind nämlich nicht im Netz der Deutschen Telekom geschaltet, sondern im Netz eines Konkurrenten. Ruft ein Telekom-Kunde eine Rufnummer bei einem Konkurrenten an, muss die Telekom an den Betreiber des Netzes mit der angerufenen Nummer IC-Gebühren bezahlen. Dieses gilt natürlich auch andersherum: Wird aus dem Netz des Konkurrenten ein Telekom-Anschluss angerufen, bekommt die Telekom Geld für die Weiterleitung in ihrem Netz. Damit sollen die Kosten des Netzbetreibers gedeckt werden, in dessem Netz der angerufene Teilnehmer sitzt.

Diese IC-Gebühren hängen dabei zur Zeit nicht von der Art des Gesprächs oder dem Typ des verwendeten Anschluss ab (z.B. Analog, ISDN, Daten oder Fax), sondern nur von der Dauer. Anscheinend sind die IC-Gebühren nun hoch genug, um beim Konkurrenten nicht nur die Kosten für einen Einwahlstack und die Weiterleitung ins Internet abzudecken, sondern auch, um noch gewisse Freiminuten-Gutschriften an den Endkunden zu geben.

Das Ergebnis ist, dass es sich für den Nutzer effektiv lohnt, sonntag möglichst lange online zu bleiben, um Freiminuten für unter der Woche zu sammeln. Es könnte aber sein, dass die Deutsche Telekom dieser Praxis bald einen Riegel vorschiebt, sei es durch eine Absenkdung der IC-Auszahlungen für offensichtliche Internet-Einwahlnummern, sei es durch einen Wegfall der "Sonntags-Flatrate" xxl, sei es durch ein Verbot der Internet-Einwahl bei xxl, wie es tesion beim vergleichbaren Tarif phone&surf bereits praktiziert.