Drückerkolonnen

Kampf um Telefon-Kunden mit windigen Methoden an der Haustür

Werber mit unsinnigsten Aussagen
Von dpa /

Im Kampf um Telefonkunden hat ein Unternehmen eine Drückerkolonne in Osthessen eingesetzt, die mit windigen Methoden der Deutschen Telekom Kunden abwerben will. Wie die Polizei berichtete, behaupteten in der vergangenen Woche in Fulda-Haimbach Werber an der Haustüre, die Telekom würde in dem Stadtteil ihr Netz von November an nicht mehr betreiben. Die Deutsche Telekom AG (Bonn) geht nach eigenen Angaben seit langem gegen diese Art der Kundenwerbung bundesweit mit Einstweiligen Verfügungen vor. "Dennoch verabschieden sich einige Firmen nicht von diesen Vertriebsmechanismen", sagte ein Telekom-Sprecher am Montag in Bonn.

Die Drückerkolonne in Fulda soll nach dpa-Informationen für das Telekommunikationsunternehmen Arcor geworben haben. Bei der Firmenzentrale in Eschborn hieß es jedoch, dieser Fall sei nicht bekannt. Gegen unsaubere Methoden werde sofort vorgegangen. Für die Kundenwerbung von Tür zu Tür seien Direkt-Vermarkter beauftragt, keine eigenen Mitarbeiter. Das sei bei den neuen Wettbewerbern auf dem Telefon-Markt üblich, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Werber würden aber nach sehr strengen Kriterien ausgewählt.

Die Telekom berichtete, gerade ältere Menschen würden Opfer dieser Methoden. "Da gibt es die unsinnigsten Aussagen." Die Werber behaupteten etwa, die Telekom erhöhe ihre Grundgebühren. Ein andere Masche sei es, sich als Telekom-Mitarbeiter auszugeben, aber einen Vertrag einer anderer Gesellschaft anzubieten. "Die Telekom macht keine Haustürgeschäfte", betonte das Unternehmen.

Das Polizeipräsidium Osthessen sagte am Montag, zahlreiche Bürger hätten sich wegen der Drückerkolonne im Fuldaer Stadtteil gemeldet. Eine Frau habe Anzeige erstattet. Sie hatte einen Vertrag unterzeichnet, ihn dann aber widerrufen. Vor unlauteren Tricks von Kundenwerbern im Auftrag von Telefonanbietern hatten bereits Verbraucherzentralen gewarnt.