Minuswachstum

Besucherzahl bei High-Tech-Messe Systems eingebrochen

Veranstalter sprechen trotzdem von "überraschend gutem Ergebnis"
Von dpa / Marie-Anne Winter

Nach jahrelangen Zuwächsen ist die Zahl der Besucher auf der High-Tech-Messe Systems in München in diesem Jahr eingebrochen. Mit 121 000 Besuchern kamen rund 18 Prozent weniger als im vergangenen Jahr, berichteten die Veranstalter am Freitag zum Abschluss der fünftägigen Messe in München. Angesichts der wirtschaftlichen und weltpolitischen Lage sei dies aber noch ein "überraschend gutes Ergebnis". Nach einem verhaltenen Start habe die Messe einen bemerkenswerten Endspurt hingelegt, sagte der Vizepräsident des Branchenverbandes BITKOM, Willi Berchtold.

Vor dem Hintergrund der Terroranschläge in den USA stand in diesem Jahr der Kampf gegen die Computerkriminalität im Mittelpunkt der Messe, die nach der CeBIT in Hannover als wichtigstes Treffen der Branche gilt. Anders als in den anderen Bereichen nahm auch die Zahl der Aussteller in diesem Segment stark zu. Hingegen habe das Interesse der Besucher an Handys oder PCs nach dem Boom der vergangenen Jahre deutlich nachgelassen. Viele Aussteller, darunter auch große Firmen, hatten ihren Besuch auf der Systems abgesagt. Die Zahl der Aussteller ging um 16 Prozent auf rund 2 700 zurück.

Verglichen mit den Erwartungen zum Beginn der Messe seien viele Firmen aber dennoch zufrieden, berichteten die Veranstalter. Insbesondere bei einigen großen Unternehmen hätten sich sogar deutlich mehr konkrete Geschäfte abgezeichnet als noch im vergangenen Jahr. Dies könne möglicherweise ein Ende der Talsohle und einen ersten Aufwärtstrend andeuten. Auch die Zahl der Fachbesucher sei nochmals gestiegen. Insgesamt stabilisiere sich in der Branche ein "vorsichtiger Optimismus". Berchtold appellierte an Kommunen, Bund und Länder, in neue Technologien zu investieren und geplante Projekte der "virtuellen Verwaltung" vorzuziehen.