0180teuer

Auszahlungen für Anrufe zu 01805-Nummern bald legal?

Regulierungsbehörde plant Änderung der Zuteilungsregeln
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Sie sind vielen ein Dorn im Auge: 01805-Hotlines. Anrufe zu diesen kosten bereits aus dem Festnetz 24 Pfennig pro Minute; aus den Mobilnetzen sind sie noch deutlich teurer. Dabei liegen die technischen Kosten für die Abwicklung der Anrufe zu 01805-Nummern nicht viel höher, als die Kosten für die Abwicklung von gewöhnlichen Call-by-Call-Gesprächen.

Wenn aber die technischen Kosten bei vielgenutzten 01805-Nummern nicht einmal die Hälfte der abgerechneten Kosten betragen, stellt sich die berechtigte Frage, wer den nicht unerheblichen Rest einstreicht. Bisher war dieses über die "Regeln für die Zuteilung von Rufnummern für `Shared Cost'-Dienste" eindeutig geregelt. Demnach dürfen die Entgelte bei `Shared Cost'-Nummern nur für die Deckung der Verbindungskosten verwendet werden. Auszahlungen an den Angerufenen waren nicht zulässig, auch wenn es diese unter der Hand oft gegeben hat.

Diese Regelung soll jetzt offenbar wegfallen. Eine [Link auf http://www.regtp.de/reg_tele/02188/0/index.html entfernt, da nicht mehr erreichbar] Anhörung der Marktteilnehmer zur geplanten Änderung wurde bereits vor einer Woche von der Regulierungsbehörde abgeschlossen. Es ist nicht zu erwarten, dass bei dieser Anhörung große Widersprüche gegen die Auszahlungen eingereicht worden sind.

Die Legalisierung von Auszahlungen für 01805-Nummern dürfte diese sicher noch beliebter machen. Das ist keine gute Nachricht für die Nutzer der entsprechenden Dienste, die vorher über "ganz normale" Rufnummern angeboten wurden. Die Gegenbewegung ist aber bereits im Gange: Das 0180-Telefonbuch, das für viele Firmen neben den teuren 0180x-Rufnummern auch "ganz normale" Telefonnummern aufführt.