Neue Wege

Telekom winkt Milliarden-Auftrag für LKW-Mautsystem

Endgültige Entscheidung soll noch in diesem Jahr fallen
Von dpa / Karin Müller

Der Deutschen Telekom und dem Autokonzern DamilerChrysler winkt nach einem Bericht des Handelsblatts ein Milliarden-Großauftrag aus dem Bundesverkehrsministerium. Das Konsortium soll ein streckenabhängiges LKW-Mautsystem aufbauen und betreiben, berichtete die Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe.

Keine Chancen mehr in dem Ausschreibungsverfahren hätten die Mitbieter Vodafone und die Schweizer Fela Management AG. Beim Bundeskartellamt sollen sie gegen einen entsprechenden Bescheid des Ministeriums Einspruch eingelegt haben. Ein Sprecher der Wettbewerbsbehörde in Bonn bestätigte auf Anfrage, dass ein Nachprüfungsantrag eingereicht worden sei, wollte aber keine Namen nennen. Darüber soll bis zum 4. Oktober entschieden werden.

Ein Sprecher des Bundesverkehrsministerium wollte zu dem Bericht keine inhaltliche Stellungnahme abgeben. "Wir sind mitten im Vergabeverfahren", sagte er. Man werde sich erst äußern, wenn Entscheidungen gefallen seien. Das sei bisher noch nicht der Fall. Auch die Telekom und DamilerChrysler wollten hierzu keine Stellung nehmen.

Die Bundesregierung will die entfernungsabhängige LKW-Maut zum 1. Januar 2003 auf Autobahnen einführen. Nach Investitionen von rund 2 Milliarden Mark (rund 1 Mrd. Euro) für die Infrastruktur wollen potenzielle Betreiber des Mautsystems bis zu 20 Prozent der Erlöse einstreichen. Bei erwarteten Gebühren von gut sechs Milliarden Mark pro Jahr können sie mit langfristigen Einnahmen in Milliardenhöhe rechnen. Die offizielle Entscheidung, wer das Mautsystem baut, soll noch im laufenden Jahr fallen.