Pilotprojekt

Rathaus per Mausklick

Gemeinden in Nordrhein-Westfalen starten Pilotprojekt
Von dpa /

Die elektronische Verwaltung soll nun auch in kleinen und mittleren Kommunen Einzug halten. In einem bundesweit führenden Pilotprojekt würden daher neun Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen besonders publikumsintensive Verwaltungsvorgänge auf Online-Verfahren umstellen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes NRW, Friedrich Wilhelm Heinrichs, am Dienstag in Düsseldorf.

In Zusammenarbeit mit einem Software-Hersteller (Microsoft) sollten Standardprogramme entwickelt werden, damit die Bürger ihre Behördengänge künftig per Internet oder an öffentlichen Info-Terminals erledigen könnten. Das solle zunächst etwa für die Gewerbeanmeldung, Bebauungsgenehmigungsverfahren sowie Auskünfte zum Melderegister oder Bebauungsplänen möglich sein. Ziel sei es, das System langfristig auf alle 14 000 Städte und Gemeinden in Deutschland zu übertragen.

Von der Umstellung auf die elektronische Verwaltung verspricht sich Heinrichs zudem erhebliche Kosteneinsparungen für die Kommunen. In einem vom Land NRW geförderten Projekt in Hagen sei die Zahl der von Hand bearbeiteten Routine-Vorgänge um bis zu zwei Drittel zurückgegangen. Die Mitarbeiter der Behörden hätten dadurch mehr Zeit für die Beratung der Bürger.

"Das ist ein Quantensprung in der Verwaltung", sagte Heinrichs. Bislang sei das so genannte virtuelle Rathaus lediglich in Großstädten erprobt worden. Gerade in den ländlichen Regionen stelle es jedoch eine erhebliche Erleichterung dar, da sich die Menschen lange Anfahrten sparen könnten. Das bis Ende 2002 geplante Pilotprojekt läuft in den kommenden Wochen in Bergisch Gladbach, Bergkamen, Coesfeld, Lippstadt, Olsberg, Ratingen, Rees, Rietberg und Siegburg an. Die Kosten werden rund eine Million Mark (0,51 Mio. Euro) betragen.