unangenehme Wahrheiten

Vodafone: UMTS-Netz zu langsam für Multimedia

Neue Technik hält noch nicht, was sie verspricht
Von dpa / Marie-Anne Winter

Das UMTS-Netz des weltgrößten Mobilfunkanbieters Vodafone wird im nächsten Jahr noch nicht stark genug sein, um die versprochenen Multimedia-Dienste zu liefern. Für die Live-Übertragung von Videoclips und Musik sei das Netz zu langsam und zu teuer, berichteten heute die Londoner "Financial Times" und die BBC. Das habe Vodafone in den vergangenen Tagen Analysten in der Londoner City mitgeteilt. An der Londoner Börse sank die Vodafone-Aktie am Vormittag um 2,5 Prozent, nachdem sie schon am Vortag um 3,7 Prozent gefallen war.

Vodafone hat für seine zehn europäischen UMTS-Lizenzen etwa 13 Milliarden Pfund (21 Milliarden Euro) ausgegeben. Wie die anderen beteiligten Telekommunikationsgesellschaften hatte das britische Unternehmen diese riesigen Investitionen hauptsächlich mit den zu erwartenden Gewinnen aus dem Multimedia-Geschäft begründet. So werben einige Anbieter damit, dass man mit der neuen Technik künftig Fußballspiele über Handy empfangen könne. Ob das in den nächsten Jahren wirklich realisierbar ist, erscheint nun fraglich.