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Sendo: Ein Hersteller für Telefonskelette

Netzbetreiber legen Gehäuse und Funktionen der Handys fest
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Einen ganz neuen Weg geht der Handy-Hersteller Sendo. Statt mit riesigem Aufwand eine eigene Marke aufzubauen, setzt Sendo darauf, als Zulieferer für Netzbetreiber zu agieren. Dabei garantiert Sendo einem Netzbetreiber jeweils Exklusivität innerhalb eines Landes. Der Vorteil für den Netzbetreiber: Es kann nicht passieren, dass es das Telefon mit höherer Subvention, also billiger, beim Handy-Shop des Konkurrenten gibt. Der Vorteil für Sendo: Man hat keine hohen Marketing-Kosten.

Sendo stellt dabei noch keine richtigen Handys her, sondern nur ein Handy-Modul. Dieses wird vom Netzbetreiber in ein Gehäuse integriert, das besonders gut zu seiner Zielgruppe passt. Auch die Software wird an den Netzbetreiber angepasst. Design und Funktion der Sendo-Telefone unterscheiden sich also von Land zu Land drastisch - trotz gleichem Innenleben.

Künftig kann sogar der Kunde selber das Design bestimmen. Er schickt Sendo ein Bild über das Internet - und Sendo schickt ein paar Tage später ein Paar Plastikschalen, in die das Sendo-Modul eingelegt werden kann. Ähnliches gibt es allerdings auch bereits von anderen Herstellern in Form von Oberschalen, aber wohl nicht in dieser Flexibilität.

Das Sendo D800 ist mit 68 Gramm nach Angaben von Sendo das leichteste GSM-Telefon. Alle Graphiken sind individuell anpassbar. Das D820 ist hingegen mit einer Vielzahl von Features ausgerüstet: WAP, Spracherkennung, IR-Port, Modem, Organizer, Klingeltöne, Bild-SMS usw.

Das Sendo Z100 ist hingegen ein Triple-Band-Handy (arbeitet auch in Nordamerika) mit GPRS. Das TFT-Display stellt 176x220 Pixel mit 65536 Farben dar. MP3 kann ebenso wiedergegeben werden wie Window Media Player Audio und Video (WMA und WMV). Letztere können auch über das Handy-Netz eingespielt werden. MPEG4 ist optional verfügbar. Das Betriebssystem "Stinger" von Microsoft ermöglicht es, die Daten des Handys automatisch mit den Daten von Office-Programmen abzugleichen. Der Browser kann nicht nur WAP, sondern auch HTML und cHTML (i-mode). Das E-Mail-System redet mit SMTP-, POP3- und IMAP-Servern. Neben dem üblichen IR-Port ist auch ein USB-Anschluss und ein "herkömmlicher" serieller Anschluss nach RS-232 verfügbar. Der USB-Anschluss ist besonders wichtig, um MP3s und ähnliche Daten schnell in das Telefon zu übertragen. Die lange Liste der weiteren Features versteht sich schon fast von selber: T9, Spiele, Taschenrechner, Spracherkennung, Sprachmemos usw. Es können bis zu 256 Megabyte Speicher über eine Speicherkarte verwaltet werden.

Für die Übertragung von Videos wird der MPEG4-Standard in Zusammenarbeit mit PacketVideo [Link entfernt] implementiert. Dieser ermöglicht die Wiedergabe von Videos bereits bei einer Übertragungsrate von nur 9,6 kBit/s!