verbessert

T-Online-Verluste geringer als erwartet

Aktie leicht im Plus
Von dpa / Karin Müller

Die Streichung der Flatrate für den Internet-Zugang über die normale Telefonleitung zahlt sich offenbar für Europas größten Internetanbieter T-Online allmählich aus: Die Tochterfirma der Telekom erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2001 zwar einen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 123 Millionen Euro (240 Mio DM). Die Ertragslage habe sich im zweiten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten dieses Jahres aber um 14 Prozent verbessert, teilte T-Online am Mittwoch in einem Zwischenbericht mit.

Branchenbeobachter hatten deutlich höhere rote Zahlen für den Online-Dienst erwartet. Der Wechsel von Internet-Surfern aus der Verlust bringenden schmalbandigen Flatrate hin zu anderen Tarifen und positive Maßnahmen der Kostenkontrolle nannte das Unternehmen als Hauptgründe für den Verlustabbau. Der Kurs der im Neuen Markt notierten T-Online-Aktie lag beim Handelsauftakt an der Frankfurter Wertpapierbörse mit rund neun Euro leicht im Plus, während die T-Aktie des Mutterkonzerns im DAX Federn lassen musste.

Der Konzernumsatz von T-Online habe sich sich in den ersten sechs Monaten um 53 Prozent auf 539 Millionen Euro erhöht, hieß es weiter. Im Bereich Werbung/elektronischer Handel verdoppelte er sich sogar auf knapp 68 Millionen Euro. Der Internetzugang blieb mit einem Anteil von 85 Prozent die tragende Geschäftssäule von T-Online.

Ende Juni zählte die Telekom-Tochter, die im April vergangenen Jahres an die Börse gegangen war und seitdem zu den Schwergewichten im Neuen Markt gehört, bereits 9,2 Millionen Kunden. Dabei entfielen allein 7,5 Millionen auf T-Online (plus 38 Prozent). Die größten Teilnehmerzuwächse verzeichnete die spanische Tochter Ya.com mit 134 Prozent auf 820 000 Kunden. Vergleichsweise schwach war dagegen das Wachstum bei der französischen Club Internet, deren Kundenzahl lediglich um 30 Prozent auf 665 000 stieg.