Verdacht

Staatsanwaltschaft weitet Ermittlungen gegen Telekom aus

Zeitungen berufen sich auf Telekom-Vorstandsmitglied Hirschberger
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Staatsanwaltschaft Bonn weitet ihre Ermittlungen gegen die Deutsche Telekom nach Zeitungsberichten aus. Während diese sich bisher auf die Immobilien-Bewertung bezogen, gehen die Staatsanwälte nun dem Anfangsverdacht nach, dass auch das technische Anlagevermögen in der Eröffnungsbilanz der Deutschen Telekom AG zum 1. Januar 1995 überbewertet gewesen sei. Das berichten die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) und die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) in ihren heutigen Ausgaben unter Berufung auf Telekom-Vorstandsmitglied Max Hirschberger.

Die Telekom sei mündlich von der Staatsanwaltschaft unterrichtet worden, sagte Hirschberger den Blättern. Ihm sei angedeutet worden, dass es bereits vor der Gründung der AG - also noch in der Zeit des Sondervermögens Deutsche Bundespost Telekom - zu möglicherweise strafrechtlich relevanten Bewertungsmanipulationen in diesem Bereich gekommen sei, die dann trotz einer Abwertung um rund 15 Milliarden Mark in der Eröffnungsbilanz 95 zu überhöhten Wertansätzen in den nachfolgenden Bilanzen der Telekom geführt habe. Hirschberger wies die Vorwürfe zurück.