Fax-Terror

Vorsicht bei angeblicher Anti-Werbefax-Kampagne

Betrüger-Verein fordert zum Faxen für 3,63 Mark die Minute auf
Von dpa / Marie-Anne Winter

Faxen mit unbekanntem Absender ist mit Vorsicht zu begegnen. Das gilt sogar dann, wenn es sich um eine Organisation handelt, die sich vermeintlich gegen unerwünschte Werbefaxe engagiert. Darauf weist die Verbraucher-Zentrale Hessen in Frankfurt hin. So verschickt ein "Interessenverband zur Bekämpfung der Faxwerbung" selbst Faxe mit der Überschrift "Vorsicht: Fax-Terror - was kann ich dagegen tun?". Die Empfänger werden aufgefordert, sämtliche Werbefaxe, die sie erhalten, an eine angegebene Faxnummer weiterzuleiten. Bei 3,63 Mark pro Minute könnten sich allerdings leicht Kosten in dreistelliger Höhe ergeben, warnen die Verbraucherschützer.

Der angebliche Interessenverband begründet sein Interesse an solchen Werbefaxen damit, eine Sammelklage gegen die Absender unerwünschter Werbefaxe vorbereiten zu wollen. Solche Verfahren seien aber ohnehin meist aussichtslos, so die Verbraucher-Zentrale. Wer den Interessenverband nach den Details eines solchen Klageversuchs fragen wolle, finde weder eine Anschrift des "Verbands" noch eine Telefonnummer auf dessen Fax. Die Verbraucher-Zentrale Hessen empfiehlt Geschädigten, gegen den Verein selbst Strafanzeige zu stellen.

Das Ganze erinnert auch an den Betrug mit Kurznachrichten, bei dem Handy-Besitzer per SMS aufgefordert werden, wegen eines angeblichen Gewinns eine 0190-Nummer anzurufen. Natürlich geht es dabei nur um den Gewinn der Firma, die für diese Anrufe abkassiert, die angeblichen Gewinner "gewinnen" nur eine unnötig hohe Handyrechnung. Auch diese Betrugsmasche scheint in dieser oder ähnlicher Art noch zu laufen, denn uns erreichten in dieser Woche wieder entsprechende Leserhinweise.