drin oder draußen?

AOL demetiert Einstellung der Flatrate

Die FTD berichtete heute, dass die Internet-Pauschale von AOL endgültig gekippt würde
Von Marie-Anne Winter

Laut FTD [Link entfernt] hat Internet-Anbieter AOL den "Verrat am deutschen Surfer" bereits vollstreckt: Die Zeitung meldete heute, dass AOL Deutschland seine Flatrate endgültig einstelle.

Genau das hat der Pressesprecher des Unternehmens, Jens Nordlohne, gegenüber teltarif.de entschieden dementiert. Es sei zwar richtig, dass derzeit keine Neukunden angenommen werden, dass die AOL-Flatrate vom Markt genommen werden soll, sei aber definitiv nicht zutreffend. Für Bestandkunden stünde das Angebot wie gewohnt zur Verfügung. Im Gegenteil plane AOL noch in diesem Jahr ein neues Flatrate-Angebot auf den Markt zu bringen. Außerdem werde AOL vermutlich noch im Juli ein DSL-Angebot mit einem "äußerst wettbewerbsfähigen Preis" starten. Gerüchte über die Einstellung der günstigen Flatrate kursieren bereits seit einiger Zeit. Die offizielle Begründung für den Verkaufsstop an Neukunden ist, dass das Netzwerk nachgerüstet werden müsse, weil es sonst zu Überlastung komme. Und Gründe für eine Einstellung oder zumindest eine Verteuerung des bisherigen Angebotes gibt es leider auch genug: Kein Anbieter einer Flatrate zum Preis von rund 80 Mark monatlich konnte bisher damit Geld verdienen - nicht einmal Marktführer T-Online hat das geschafft.

In der AOL-Zentrale am Hamburger Millerntor werden noch immer mehrere Modelle für eine Weiterführung des Angebots diskutiert. Beispielsweise die Variante, die Freistunden auf 100 Stunden im Monat zu begrenzen. Die meisten Flatrate-Nutzer sind so genannte Poweruser, die für 78 Mark im Monat deutlich mehr Stunden im Interent surfen - das ist für Anbieter wie AOL, die nicht über ein eigenes Netz verfügen und deshalb hohe Minutenpreise für die Nutzung der Leitungen an die Telekom bezahlen müssen, fatal. Deshalb hat sich AOL auch besonders laut über die Großhandelsflatrate der Telekom beschwert. Es bleibt also spannend.