Ende Aus

Deutsche Telekom kappt am 29. Mai die TelDaFax-Leitungen

Abschaltung vom Landgericht Köln genehmigt
Von dpa / AFP / Frank Rebenstock

Die Telekom darf ihr Netz zum finanziell angeschlagenen Konkurrenten TelDaFax wegen ausstehender Rechnungen kappen. Eine Zivilkammer des Landgerichts Köln hat soeben eine einstweilige Verfügung aufgehoben, durch die der Ex-Monopolist verpflichtet wurde, sein Leitungsnetz für die Marburger TelDaFax AG freizuschalten. Der Wettbewerber habe seine Schulden in Höhe von mindestens 73 Millionen Mark trotz Mahnung nicht beglichen, begründeten die Richter ihre Entscheidung. Es sei keinem Kaufmann zuzumuten, mit einem Vertragspartner zusammen zu arbeiten, der ihm einen so erheblichen Betrag schuldig geblieben ist.

"Die TelDaFax AG in ihrer bisherigen Form ist mit dieser Entscheidung tot", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Bernd Reuss der dpa. Dem Unternehmen sei die Geschäftsgrundlage im Festnetz entzogen. Sanierungspläne gingen jetzt nicht mehr auf. Reuss sprach vom Ende des "Todeskampfes". Es seien bereits Verträge mit anderen Anbietern parafiert worden, "um so dem überwiegenden Teil der Kunden weiterhin einen reibungslosen Service anzubieten zu können". Das Unternehmen werde prüfen, ob es Rechtsmittel gegen das Urteil des Landgerichts einlege.

Inzwischen steht mit Dienstag, dem 29. Mai morgens 8 Uhr auch der Zeitpunkt fest, an dem TelDaFax endgültig vom Netz geht. Diesen Termin nannte Telekom-Pressesprecher Frank Domagala soeben im Gespräch mit teltarif. Man wolle den bei TelDaFax verbliebenen Kunden Gelegenheit bieten, sich einen anderen Anbieter zu suchen.