Orakel

Marktforscher: Der Boom bei UMTS kommt bereits in knapp zehn Jahren

Prognosen sprechen von 322 Milliarden Dollar Umsatz weltweit
Von Frank Rebenstock

Bereits in knapp zehn Jahren sollen die Netzbetreiber weltweit rund 322 Milliarden Dollar mit UMTS-Mobilfunkdiensten umsetzen. 30 Prozent aller Mobilfunkkunden werden 2010 UMTS nutzen, mehr als die Hälfte davon in Europa. Zu diesen Prognosen kommt eine Studie des amerikanischen Markforschungsinstituts Telecompetition [Link entfernt] im Auftrag des internationalen UMTS-Forums [Link entfernt] .

Nach dem Start erster UMTS-Dienste im Jahr 2002 rechnen die Marktforscher mit einer bis 2005 eher langsam verlaufenden Umsatzentwicklung auf weltweit 60 Milliarden Dollar. Von diesem Zeitpunkt an geht Telecompetition von deutlich höheren Wachstumsraten aus. Die Sprachdienste werden der Untersuchung zufolge bis 2010 mit geschätzten 88 Milliarden Dollar den größten Anteil behalten, dicht gefolgt von Unterhaltungs- und Informationsangeboten mit 86 Milliarden Dollar, die sich der Nutzer selbst zusammenstellt. Für Geschäftskunden dürften besonders Dienste interessant sein, die mobilen Zugang zum Intra- oder Extranet der Unternehmen ermöglichen. Den Umsatzanteil mit allen Datendienstleistungen schätzen die US-Forscher auf 66 Prozent.

Die Marktforscher prognostizieren außerdem, dass ortsspezifische Angebote wie Städte- oder Restaurantführer (Local Based Services) bis zum Jahr 2010 keinen großen Anteil am Umsatz der Netzbetreiber haben werden. Dies bedeute aber nicht, heißt es in der Studie, dass in diesem Segment keine nennenswerten Umsätze zu erzielen seien - vielmehr werde der Umsatz eher auf Seiten der Anbieter ortsbezogener Dienste liegen. Die Entwicklung des durchschnittlichen Umsatzes pro Kunde (ARPU, Average Revenue per User) würde ohne UMTS von heute zirka 30 Dollar auf rund zwölf Dollar bis 2010 fallen. Vom UMTS-Geschäft erwartet die Studie deutlich positive Effekte. So pendelt sich der ARPU schon bei einer UMTS-Verbreitung von 28 Prozent - wie er international für das Jahr 2010 erwartet wird - bei knapp über 20 Dollar im Monat ein. Bei einer Durchdringung von 50 Prozent läge der Durchschnittsumsatz bei deutlich über 25 Dollar, und mit einer Netzabdeckung im Jahr 2010 von 70 Prozent würde der heutige ARPU mit dann knapp 35 Dollar monatlich sogar übertroffen.

Bei der Vorstellung der Studie sagte Paola Tonelli, die Vorsitzende des Netzbetreiber-Ausschusses des UMTS-Forums, die der Untersuchung zugrunde liegenden Annahmen seien "extrem konservativ" gewählt worden. Daher markierten die Prognosen "das, was mindestens erreicht werden solle und nicht das, was insgesamt erreicht werden könne". Den ausführlichen Report gibt es hier [Link entfernt] .