Ersatz gefunden

Dunkle Wolken über neuem britischem Geschäftsführer von Viag Interkom

FTD: Stimmung im Unternehmen ist "eingefroren"
Von Frank Rebenstock

Nach dem gestern bekannt gewordenen sofortigen Abgang von Maxmilian Ardelt und Hans-Burghardt Ziermann aus Geschäftsführung und Vorstand von Viag Interkom, hat British Telecom (BT) den Briten Keith Cornell an die Spitze seiner deutschen Tochter gesetzt. Die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) vermutet in ihrer heutigen Ausgabe, dass der Wechsel an der Führungsspitze dazu dienen solle, Viag Interkom "enger an die britische Mutter zu binden", um die belastenden Verluste schnell in den Griff zu bekommen. Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr von BT schlug der Verlust der wichtigsten Tochter außerhalb Goßbritanniens mit knapp 900 Millionen Mark zu Buche.

Hinter dem Rücktritt von Ardelt und Ziermann vermutet die FTD "erhebliche Konflikte darüber, wie die langfristige Strategie" für Viag Interkom aussehen sollte. Ardelt habe den Verlust an Eigenständigkeit nicht in dem Maße akzeptieren wolle, den BT fordert. Auf "Anweisung aus London" habe Ardelt nicht handeln wollen, so die FTD, zumal die Führungsspitze von BT um Konzernchef Peter Bonfield mit den Verhältnissen auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt kaum vertraut sei. Ardelt, dem von BT mit freundlichen Worten für seine Arbeit gedankt wurde, werde denn auch übergangsweise seinen Nachfolger in Sachen Regulierung, Politik und Wettbewerb beraten.

Die Stimmung im Unternehmen sei nicht gut, sagte ein Unternehmenskenner gegenüber dem Wirtschaftsblatt: "Da sind alle sehr eingefroren." Die Gefahr bestehe nun darin, dass weitere Mitglieder der Führungsebene Viag Interkom den Rücken kehren. Auch an der Londoner Börse hat die gestrige Nachricht Wirkung gezeitigt: Die Aktien von BT gerieten deutlich unter Druck und sackten um 5,1 Prozent ab.