Und Tschüss!

Handelsblatt: Heftiges Zerwürfnis bei Viag Interkom

Geschäftsführer tritt zurück - Naht das Ende des Markennamens?
Von dpa / Frank Rebenstock

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Viag Interkom, Maximilian Ardelt, hat einem Bericht des Handelsblatt zufolge seinen Rücktritt angekündigt. Wie die Blatt in seiner Montagsausgabe unter Berufung auf "gut unterrichtete Kreise" berichtet, ist es zu einem hefigen Streit zwischen dem Telekommunikationskonzern British Telecom (BT) und der Deutschlandtochter Viag Interkom über die künftige Geschäftspolitik gekommen. Nach Angaben des Handelsblatt will auch Viag-Geschäftsführer Hans-Burghardt Ziermann das Unternehmen verlassen.

Für eine Stellungnahme sei am Sonntag bei Viag niemand erreichbar gewesen. Offenbar, so vermutet das Handelsblatt, gehe es bei dem Streit um die weitere Ausrichtung des Unternehmens. Die Festnetzaktivitäten von Viag Interkom waren bereits zum 1. März an die BT-Tochter Ignite ausgegliedert worden.

Der Münchener Telekommunikationskonzern, kleinster der vier deutschen Mobilnetzbetreiber, wolle einen Teil seiner Unabhängigkeit von London erhalten. Der BT-Konzern hingegen plane, das europaweite Mobilfunk-Geschäft, das schon jetzt unter BT Wireless läuft, zu verselbständigen und zu zentralisieren. Auch werde laut Handelsblatt ein Börsengang erwogen. Der Konzern leidet unter milliardenschweren Schulden. Viag Interkom machte im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 3,1 Milliarden Mark einen Verlust von 1,6 Milliarden Mark.