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FTD: Deutsche Telekom braucht keine Kooperations-Partner bei UMTS

Ron Sommer will nur "intelligente Vorschläge" berücksichtigen
Von Frank Rebenstock

Im Gespräch mit der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) äußerte Telekom-Chef Ron Sommer sich zuversichtlich über den Aufbau des UMTS-Mobilfunknetzes: Sein Konzern sei für einen Alleingang gerüstet. Kooperationen mit anderen Netzbetreibern habe die Deutsche Telekom nicht nötig, sagte Sommer gegenüber dem Wirtschaftsblatt: Mit den Worten "Ich muss mir ja nicht den Kopf zerbrechen über diejenigen, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben", wies er das Verlangen anderer Lizenznehmer nach möglichst weitgehender Zusammenarbeit beim Netzaufbau zurück.

Ähnlich wie D2-Geschäftsführer Jürgen von Kuczkowski, ist aber auch Sommer zu Kooperationen bereit, "wenn intelligente Vorschläge kämen, die für uns Sinn machen könnten." Dazu könnten die gemeinsame Nutzung von Antennenmasten und -standorten sowie Räumen für die Vermittlungstechnik zählen, die auch lizenzrechtlich unumstritten sind.

Gegenüber der FTD widersprach Sommer der in Finanzkreisen verbreiteten Angst, die Mobilfunkanbieter könnten sich nach dem Kauf der Lizenzen spätestens mit dem Netzaufbau finanziell übernehmen. Analysten hätten, so die FTD, die UMTS-Investitionskosten in den nächsten drei Jahren auf über 50 Milliarden Euro geschätzt. Daher der Druck auf die Telekommunikations-Konzerne, durch Kooperationen Kosten zu sparen.

Diesem Verlangen stehen indes die Lizenzbedingungen entgegen, die einer Zusammenarbeit Grenzen setzen. Dazu Sommer: "Es gibt ein klares Gesetz in Deutschland. Da gibt es überhaupt kein Wackeln." Die Ausschreibungsbedingungen ließen sich "nicht nach Belieben ändern". Für sein Unternehmen werde sich UMTS rechnen und als Starttermin nannte er das kommende Jahr.

Im Streit um die Auslegung der Lizenzbedingungen wird die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) Anfang Juni Stellung beziehen, welche Art von Kooperationen erlaubt sein sollen.