Monatswechsel

Schärferer Wind im Mobilfunk-Markt

Xtra und CallYa ab morgen teurer - Anschlussgebührenbefreiung nur noch bei Viag
Von Volker Schäfer

Ab morgen werden sich die Konditionen für Neukunden bei den deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern zum Teil drastisch verschlechtern. Wie auf der CeBIT angekündigt und von E-Plus in Form von Preiserhöhungen bei Free & Easy-Paketen schon vor einigen Wochen begonnen, werden die Provisionen und Subventionierungen seitens der Netzbetreiber und Provider nun zum Teil drastisch zurückgefahren.

Einzig Viag Interkom bietet auch im kommenden Monat nahezu unveränderte Konditionen an. Es bleibt bei der Anschlussgebührenbefreiung bei Abschluss neuer Laufzeitverträge über 24 Monate. Diese Regelung gilt sogar für den Genion Starter-Tarif. Auch die Provisionen für Händler bleiben stabil, so dass es bei E2 auch in den nächsten vier Wochen preiswerte Handys geben wird.

Die drei Mitbewerber T-D1, D2 Vodafone und E-Plus dagegen erheben künftig wieder eine Anschlussgebühr von knapp 50 Mark für Neukunden. Das gilt nicht nur für Original-Netzbetreiber-Verträge, sondern auch für die meisten Provider. Ferner werden die Provisionen für Fachhändler leicht sinken, so dass Mobiltelefone, die zusammen mit Laufzeitverträgen gekauft werden, etwas teurer werden.

Wie sehr sich die Preise tatsächlich ändern, werden die nächsten Wochen zeigen. Dass die Netzbetreiber die Provisionssenkungen nämlich nicht ganz so konsequent durchführen, wie befürchtet, zeigt das Beispiel T-Mobil: Der Betreiber des D1-Netzes verspricht nämlich Verkäufern weiterhin Sonderprämien, wenn sie Geräte vom Typ Motorola Timeport T260 GPRS, Panasonic GD93 oder Siemens S35iE an den Mann oder die Frau bringen.

Richtig teuer wird bei D1 dagegen der Einstieg als Prepaidkunde: Die XtraCard kostet mit 25 Mark Startguthaben ab Mai nämlich 77 statt bisher 55 Mark. Für diesen Preis bekam man im Weihnachtsgeschäft zum Teil schon Pakete mit Karte und Handy. Einziger Trost: Direkt zum Monatsbeginn wird der neue Preis vermutlich nur in den T-Punkten gelten. Die Preiserhöhung wird nämlich nicht durch niedrigere Provisionen, sondern durch eine Verschlechterung der Einkaufskonditionen für die Händler durchgesetzt. Händler, die jetzt noch rechtzeitig genügend billige XtraCards einkaufen, können diese auch in Zukunft zu den alten Konditionen anbieten.

Bei D2 wird die CallYa-Karte sogar auf 99,50 Mark verteuert. Das ist der Preis, den man bis vor knapp eineinhalb Jahren für die Karte zahlen musste. Vorteil: Statt 25 Mark erhält man künftig 50 Mark Startguthaben. Somit ist CallYa rein rechnerisch geringfügig günstiger als D1-Xtra.

E-Plus bereitet die Einführung des schon länger geplanten Tarifs mit 9,95 Mark Grundgebühr und 10 Mark Mindestumsatz vor. Obwohl dieser im aktuellen Amtsblatt der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) wieder angekündigt wird, steht ein genauer Starttermin derzeit allerdings noch nicht fest.