falsche Abrechnungen?

NetCologne wirft Telekom Rufschädigung vor

Kölner Regionalanbieter wehrt sich gegen Indiskretionen seitens der Telekom
Von Marie-Anne Winter

Wie die Kölner NetCologne GmbH heute in einer Pressemitteilung bekannt gab, setzt sie sich mit Entschiedenheit gegen den Versuch der Deutschen Telekom zur Wehr, das Kölner Unternehmen wegen angeblich nicht bezahlter Rechungen in eine Reihe mit zahlungsunfähigen Call-by-Call-Anbietern zu setzen. Net-Cologne-Geschäftsführer Werner Hanf wirft der Telekom vor, die vertraglich vereinbarte Vertraulichkeit verletzt und der Presse "bewusst" Informationen zugespielt zu haben, "die den Ruf von NetCologne schädigen".

Der Kölner Regional-Carrier stellt fest, dass in der Vergangenheit alle korrekt gestellten Rechnungen - die Rechnungssumme belief sich allein im Jahr 2000 auf mehr als 42 Millionen Mark - im vereinbarten Zahlungsziel beglichen wurden. Allerdings sei die Telekom in vielen Fällen "nicht in der Lage gewesen", so Hanf, "Leistungen ordnungsgemäß abzurechnen". Die wiederholt falschen Rechnungen und die Tatsache, dass die Telekom auf Reklamationen bis zu 13 Monate nicht reagierte, dies aber jetzt als Zahlungssäumigkeit seitens NetCologne auslege, wertet Hanf schlichtweg als "Unverschämtheit".

So wie es aussieht, versucht die Telekom ganz gezielt, kleinere Mitbewerber aus dem Rennen zu drücken. Die Abschaltungen von TelDaFax und Callino legen diesen Eindruck nahe. Über falsch gestellte und vor allem zu hohe Rechnungen klagen auch andere Telekommunikationsanbieter, die Leitungen von der Telekom gemietet haben.