KnockOut

Callino abgeschaltet

Kurz vor der Leitungsabschaltung äußerte sich das Unternehmen noch einmal; Telekom bleibt hart
Von Edward Müller

Wie bereits angekündigt wurde das Leitungsnetz von Callino Punkt 18 Uhr abgeschaltet. Bis zuletzt hatte das Unternehmen der Deutschen Telekom einen Finanzierungsplan angeboten, der nach Aussage der Pressestelle im "normalen Handling" zwischen Unternehmen gelegen habe und der Telekom die Zahlung der ausstehenden Rechnungsbeträge sichern hätte können.

Wie uns Callino mitteilte, schuldet das Unternehmen der Telekom einen einstelligen Millionenbetrag. Die Telekom berechnet Callino insgesamt einen zweistelligen Millionenbetrag, diesen verrechnet Callino aber mit Verbindlichkeiten der Telekom, die aus dem Inkasso-Verfahren resultieren sollen.

Wieso die Telekom so massiv auf der Leitungsabschaltung besteht, können wir nicht sagen. Im Gespräch mit Callino wurde der Begriff Marktbereinigung genannt.

Das Unternehmen hatte bedingt durch finanzielle Probleme des US-amerikansichen Hauptanteilseigners ein Insolvenzverfahren beantragt. Dieses wird nun mit hoher Wahrscheinlichkeit eingeleitet. Der Privatkunden-Bereich (Preselection- und Call-by-Call-Dienste) gehörte nach Aussage von Callino nicht zum besonderen Kerngeschäft des Unternehmens. Betroffene Kunden werden deswegen kaum auf Weiterführung dieser Dienste hoffen können. Die Filetstücke von Callino (WLL zum Beispiel) werden aber sicher ihre Abnehmer finden.

Prepaid-Karten des Anbieters können nach dessen Aussage nach der Abschaltung weiter abtelefoniert werden. Die von der Abschaltung betroffenen Reseller werden in der Tarifabfrage von teltarif.de nicht mehr berücksichtigt, da die angebotenen Dienste zur Zeit nicht verfügbar sind - darunter zum Beispiel Callisa, MDS und Econonet.