Flaute

Siemens: Handy-Produktion nur noch in Kamp-Lintfort

Werk in Schanghai läuft ohne Einschnitte weiter
Von dpa / Frank Rebenstock

Der Siemens-Konzern konzentriert seine Handy-Produktion in Deutschland wegen der Flaute auf dem Mobilfunkmarkt auf den Standort Kamp-Lintfort. In Bocholt und Leipzig würden künftig keine Handys mehr hergestellt, teilte ein Sprecher der Siemens AG am Dienstag mit. Am Vortag hatte der Konzern bereits die Streichung von 2 000 befristeten Stellen in der Handy-Produktion angekündigt.

Im westfälischen Bocholt würden weiterhin schnurlose Telefone gefertigt, sagte der Sprecher. Nach Informationen der Neue Ruhr Zeitung sollen hier in der Handy-Produktion 800 befristete Verträge auslaufen. In Leipzig, wo dem Bericht zufolge 300 befristete Stellen gestrichen werden, bleibe eine Kunststofffertigung. Insgesamt entfällt etwa jede vierte Stelle in der Handy-Produktion in Deutschland. Im Werk in Schanghai, das für den asiatischen Markt fertigt, seien keine Einschnitte geplant.

Die neuesten Handy-Modelle S40 und SL45 seien gut angelaufen, sagte der Sprecher. Siemens wolle weiterhin schneller wachsen als der Markt. Bisher ist nicht bekannt, wie viele Handys Siemens in den ersten drei Monaten dieses Jahres verkauft hat. Ursprünglich wollte Siemens den Handy-Absatz im laufenden Geschäftsjahr 2000/01 auf 48 Millionen Geräte verdoppeln. Siemens-Chef Heinrich von Pierer wiederholte das Ziel aber zuletzt auch auf Nachfrage nicht mehr und verwies auf die unsicheren Marktprognosen.