Kyrie eleison

Kein Mobilfunk auf den Türmen katholischer Kirchen im Erzbistum München/Freising

Auch bayerische Protestanten protestieren gegen Fremdnutzung
Von dpa / Frank Rebenstock

Auf den Türmen der katholischen Kirchen im Erzbistum München und Freising werden keine Mobilfunkantennen installiert. Trotz lukrativer Angebote von Mobilfunkbetreibern lehnten die zuständigen Kirchenreferenten unter Vorsitz des Münchner Kardinals Friedrich Wetter diese weltliche Nutzung der Kirchtürme strikt ab. Das hat das Erzbischöfliche Ordinariat am Freitag in München mitgeteilt.

In der Diskussion vor dem ablehnenden Beschluss war unter anderem auf die "charakteristische Funktion der Kirchtürme" hingewiesen worden. Sie markierten in Dörfern und Stadtteilen einen Ort des Gottesdienstes und des Gebetes, hieß es. Außerdem sei nach wie vor nicht abschließend geklärt, ob durch den Betrieb von Mobilfunkantennen die Gesundheit der Menschen beeinträchtigt werden könne.

Mit dem Beschluss für das ganze Erzbistum, das sich weitgehend mit dem Regierungsbezirk Oberbayern deckt und auch einen Teil der Stadt Landshut umfasst, sollte eine unterschiedliche Praxis in den einzelnen Pfarreien verhindert werden. Angesichts der aktuellen hitzigen Diskussion in der Öffentlichkeit über Mobilfunkantennen waren im Falle einer Zustimmung zur Anbringung auf Kirchtürmen auch erhebliche Proteste oder gar Spaltungen einzelner Pfarrgemeinden befürchtet worden.

Auch in der evangelischen Kirche in Bayern sorgt das Thema für Zündstoff. Der in Landshut tagenden Landessynode - das ist das Kirchenparlament der rund 2,7 Millionen Protestanten in Bayern - liegen dazu mehrere Eingaben vor. Darin wird ein Verbot von Mobilfunkantennen auf den Türmen von evangelischen Kirchen in Bayern gefordert.