Inhaltslos?

Ohne Content keine Knete

Ohne attraktive Inhalte wird der M-Commerce-Boom ausbleiben
Von Marie-Anne Winter

Wenn aus dem erwarteten M-Commerce-Boom noch etwas werden soll, müssen die Anbieter attraktive Inhalte bieten. Wozu sollten die Kunden sonst UMTS-Dienste nutzen? Leider fehlt den Netzbetreibern noch das Händchen für den idealen Mobil-Content "Es droht ein finanzielles Fiasko", so die Einschätzung von Thomas Spiegelmeier, M-Commerce-Experte der Mummert + Partner Unternehmensberatung. Für Content-Provider und Content-Broker hingegen könnten jetzt goldene Zeiten anbrechen. Die Netzbetreiber müssen mit ihnen kooperieren, weil ihnen selbst die Zeit und die Kompetenz zum Aufbau eigener Redaktionen fehlen.

Die Netzbetreiber in Deutschland haben dabei ganz unterschiedliche Probleme: Die Inhaber von UMTS-Lizenzen, müssen jetzt immense Kosten decken und brauchen dringend Inhalte, um die Kunden zur Nutzung des mobilen Internets zu bewegen. Vor diesem Problem stehen T-Mobil, D2 Vodafone, Mobilcom, Viag Interkom und E-Plus. Noch schlechter stehen die spanische Telefonica und die finnische Sónera da: Sie haben den zusätzlichen Nachteil, nicht über einen Kundenstamm in Deutschland zu verfügen. Zurücklehnen können sich zurzeit nur die Wettbewerber, die keine UMTS-Lizenz erworben haben wie zum Beispiel Debitel. Sie können sich sowohl den UMTS-Kooperationspartner als auch den Content-Provider in Ruhe aussuchen.

Auf dem unüberschaubaren Markt der Inhalte werden Zwischenhändler, die so genannten Content-Broker, immer wichtiger. Sie stellen die Nachrichten zusammen, bereiten sie zielgruppengerecht auf und beliefern damit die mobilen Portale. Dabei geht der Trend zu personalisierten Portalen. Die gefragtesten Portalinhalte werden allgemeine Nachrichten, Finanzmeldungen und Unterhaltungsangebote sein, so die Prognose der Mummert + Partner Unternehmensberatung. Der Trend zu personalisierten Portalen wird laut einer Umfrage zu den Top-Themen der CeBIT 2001 gehören.