Upgrade

Mobilfunk: Sind alle Kunden gleich?

Welcher Netzbetreiber behandelt Vertragsverlängerungen wie?
Von Volker Schäfer

Alle zwei Jahre wieder erhält man als Mobilfunkkunde ein neues, subventioniertes Handy. Dafür verlängert sich der Laufzeitvertrag um 24 Monate. Dies gilt zumindest für Kunden, die ihre Verträge direkt bei den Netzbeteibern T-Mobil, D2 Vodafone, E-Plus und Viag Interkom abgeschlossen haben. Providerkunden haben oft das Nachsehen und bekommen entweder überhaupt kein oder nur wesentlich schlechtere Upgrade-Angebote als Handyfans, die ihre Karte direkt vom Netzbetreiber haben. Aber auch bei den "vier Großen" gibt es deutliche Unterschiede.

Bei D2 Vodafone kann man nach zwei Jahren in einen Shop seiner Wahl gehen und ein Handy zum gleichen Preis kaufen, den man auch bei Abschluss eines neuen Vertrags zahlen würde. E-Plus-Kunden können sich zwar auch in den Shops beraten lassen, bekommen ihr Handy aber schlussendlich auf dem Postweg zugestellt. Wer schon weiß, welches Modell er haben will, kann die Bestellung somit auch gleich über die Telefon-Hotline vornehmen. Welcher Preis berechnet wird, hängt im Gegensatz zu D2-Vodafone auch etwas vom Telefonierverhalten des Kunden ab. Bei T-D1 kann man das neue Endgerät auch über die Hotline ordern. Bei Viag Interkom gab es im Februar erste Upgrade-Angebote. Die Gerätepreise lagen zunächst etwas über denen bei Abschluss eines neuen Vertrags, wurden aber nach kurzer Zeit nachgebessert.

User sagen nicht zu Unrecht, dass sie lieber eine neue Handynummer in Kauf nehmen, ihren Vertrag kündigen und einen neuen abschließen, wenn sie dadurch ein billigeres Telefon bekommen. Dadurch entsteht für die Netzbetreiber und Provider ein wesentlich größerer administrativer Aufwand, als wenn man den Kunden beim Kauf wie einen Neukunden behandelt.

Andererseits stellt sich die Frage, wie lange das Spielchen mit den subventionierten Handys überhaupt noch so weitergehen soll, zumal im Mobilfunkgeschäft langsam aber sicher eine gewisse Sättigung erreicht sein sollte. Und Bestandskunden haben doch eigentlich mehr davon, wenn die Gesprächsgebühren weiter gesenkt werden, anstatt nach wie vor Handys subventioniert werden.

Eine Änderung ist aber sicher nur gemeinsam von allen Netzbetreibern durchsetzbar. Wenn es einer alleine versucht, geht das vermutlich ähnlich schief wie im Oktober 1998 bei Viag Interkom. Somit bleibt abzuwarten, ob sich das Vorhaben von D2 Vodafone, die bisherige Subventionierung (zirka 300 Mark pro Gerät) deutlich zu reduzieren, durchsetzen wird. Entsprechende Überlegungen äußern zwar auch andere Netzbetreiber. Aber wenn nicht alle an einem Strang ziehen, suchen sich Neukunden naturgemäß die Gesellschaft heraus, bei der sie die günstigsten Angebote bekommen. teltarif hält Sie auf dem Laufenden.