Kopf-an-Kopf

Mobilfunk: D1 und D2 streiten um Marktführerschaft

Vodafone: Die Telekom weiss überhaupt nicht, wieviele Kunden D2 hat
Von dpa / Marie-Anne Winter

Zwischen der Telekom und Vodafone wird das Rennen um Platz eins auf dem deutschen Mobilfunkmarkt immer enger: Beide beanspruchen inzwischen den Titel des Marktführers. Nachdem Telekom-Chef Ron Sommer am Wochenende in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" angekündigt hatte, D2 überholt zu haben, konterte am Montag ein Sprecher der britischen Vodafone-Tochter: Da sei wohl der Wunsch Vater des Gedanken gewesen. Gegenüber T-Mobil liege D2 Vodafone unverändert mit einem Abstand von 100 000 Teilnehmern in Front.

Beide Mobilfunkbetreiber hatten vor wenigen Wochen die Marke von 20 Millionen Teilnehmern geknackt. T-Mobil peilt 2001 rund 25 Millionen Kunden an. Im vergangenen Jahr hatte sich der gesamte Mobilfunkmarkt in Deutschland auf rund 48 Millionen Teilnehmer mehr als verdoppelt. Bis zum Jahresende erwarten Experten weitere Zuwächse, die sich aber wegen der zunehmenden Marktsättigung verringern werden.

Wie Telekom-Chef Sommer in dem Interview weiter sagte, liege T- Mobil bei Vertrags- und Geschäftskunden schon lange vor D2 Vodafone, im übrigen Bereich gebe es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dieser Einschätzung widersprach der Düsseldorfer Konkurrent allerdings entschieden: "Die Telekom weiss überhaupt nicht, wie viele Geschäftskunden D2 Vodafone hat".

Im künftigen UMTS-Geschäft hält Sommer nur D1 und Vodafone D2 für die dominierenden Marktspieler in Deutschland: Danach "sehe ich schon Fragezeichen". Insgesamt hatten sechs Konzerne im vergangenen Jahr eine UMTS-Lizenz ersteigert. Der Telekom-Chef geht davon aus, dass im Jahr 2004 jeder zehnte D1-Kunde bereits UMTS nutzen werde. Das könnten dann mehr als drei Millionen Teilnehmer sein.