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UMTS: Vodafone will pünktlich starten

Das bange Hoffen auf genügend Endgeräte zur rechten Zeit
Von Marie-Anne Winter

Die Financial Times Deutschland [Link entfernt] berichtet in ihrer heutigen Ausgabe, dass D2 Vodafone am pünktlichen Start der UMTS-Netze in den Jahren 2001 und 2002 festhält. "Wir starten im Sommer diesen Jahres zuerst in Spanien und dann 2002 in den anderen europäischen Ländern", sagte Vodafone-Vorstandsmitglied Thomas Geitner der Zeitung. Der Konzern hoffe auf Wettbewerbsdruck durch Japaner, um rechtzeitig Handys für die nächste Generation zu erhalten. Schließlich haben die japanischen Ausrüster bereits erste Erfahrungen mit UMTS gesammelt.

Geitner geht davon aus, dass die Ausrüster bis dahin nicht nur die Netztechnik, sondern auch genügend Endgeräte liefern können. "Die Hersteller werden unter einem viel höheren Druck stehen als heute mitten im größten Boom, und daher bin ich sicher, dass sie zum Marktstart eine ausreichende Anzahl von Geräten zur Verfügung stellen werden."

Erst vor einem Jahr hatte der britische Mobilfunkkonzern Vodafone nach einer spannungsreichen Übernahmeschlacht den deutschen Konkurrenten Mannesmann gekauft. Vodafone stieß in der Folge alle Nicht-Telekommunikationsbereiche ab und konzentrierte sich auf Mobilfunkaktivitäten. Doch Größe allein genügt nicht, um auf dem europäischen Mobilfunkmarkt zu punkten. Um zur europäischen Nummer eins für UMTS-Dienste zu werden, muss der Konzern erst einmal die nationalen Marken durch das Vodafone-Logo ersetzen. So schnell wird der Markenname D2, an den sich die deutschen Verbraucher in den letzten Jahren gewöhnt haben, nicht durch die britische Dachmarke auszutauschen sein.

Der Abstand zwischen D2 Vodafone und der Telekom-Tocher T-Mobil, dem Hauptkonkurrent in Deutschland, ist inzwischen bedenklich geschmolzen - mit einem Vorsprung von nur noch 100 000 Kunden kann sich Vodafone nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen. "Das Thema Zukunft im Mobilfunk wird sich nicht an der Frage entscheiden, wer in diesem oder in jenem Land Marktführer ist, sondern daran, wer in ganz Europa durchgehend die gleichen Dienste bietet." Es wird sich zeigen, ob Geitner mit dieser Einschätzung Recht behält.