Kein Ende?

Telekom weist Gerüchte über angebliche Ablösung Sommers zurück

Telekom-Chef genießt Vertrauen der Bundesregierung - noch lange?
Von dpa / Frank Rebenstock

Erneute Spekulationen über die angeblich kurz bevorstehende Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer hat das Unternehmen energisch zurückgewiesen. "Da ist absolut nichts dran", erklärte Telekom-Sprecher Ulrich Lissek am Sonntag auf dpa-Anfrage. Die Welt am Sonntag hatte berichtet, der Telekom-Aufsichtsrat habe bereits potenzielle Nachfolger für Sommer sondiert. Erst vor wenigen Tagen hatte der Telekom-Chef im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung gesagt: "Mein Stuhl wackelt nicht, und wenn es noch so oft geschrieben wird."

Auch die Bundesregierung wies die "Einmischungsversuche von Oppositionspolitikern" bei der Deutschen Telekom scharf zurück. Die Deutsche Telekom sei eine Aktiengesellschaft im internationalen Wettbewerb und kein "Spielfeld für unbedarfte Oppositionspolitiker", erklärte der stellvertretende Regierungssprecher Bela Anda. Das operative Geschäft sei Sache des Vorstandes und vor allem die des Vorstandsvorsitzenden, mit dem die Bundesregierung vertrauensvoll zusammenarbeite. Personalentscheidungen treffe nach Aktienrecht allein der Aufsichtsrat. Wer ohne Kenntnis des Aktienrechts versuchte, auf dem Rücken der Deutschen Telekom parteipolitische Süppchen zu kochen, schwäche das Unternehmen und schade dessen Aktionären.

Das Bundesfinanzministerium lehnte ebenfalls jeden Kommentar ab. "Wir beteiligen uns nicht an der Personaldiskussion", sagte eine Sprecherin am Sonntag. Das Ministerium beurteile die Deutsche Telekom weiter als ein "zukunftsfähiges Unternehmen", das im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche "sehr gut" dastehe. Die wirtschaftliche Lage der Telekom könne nicht mit dem Verhalten der Börsen in Bezug gesetzt werden.

Der CDU/CSU-Fraktionschef [Link entfernt] im Deutschen Bundestag, Friedrich Merz, sagte zu den Spekulationen um die angebliche Ablösung des Telekom- Chefs, Sommer habe "Vertrauen und Unterstützung in seine Arbeit verdient". Wenn er gehe, werde der Kurs der Telekom-Aktie noch weiter abstürzen. Merz wies darauf hin, dass sich die Telekom-Industrie weltweit in einer schwierigen Phase befinde. Die Deutsche Telekom habe aber unverändert gute Chancen, ein "erfolgreiches globales Unternehmen" zu werden.