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Deutsche Telekom trennt sich von Sprint-Aktien

Milliardenerlöse erwartet, auch Immobilienbestand soll verkauft werden
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom AG will ihre Anteile am US- Telekommunikationsunternehmen Sprint verkaufen. Mit den erwarteten Milliardenerlösen aus Beteiligungsverkäufen und der beschleunigten Abgabe von Immobilienvermögen will die Telekom die angeschlagene T-Aktie wieder auf Trab bringen. Der Verkauf des Aktienpakets von Sprint FON erfolgt im Zuge der Konzentration auf das Kerngeschäft, teilte die Telekom am Mittwoch in Bonn mit. Außerdem soll ein erheblicher Teil des Immobilienvermögens in Höhe von insgesamt 17,2 Milliarden Euro (33 Milliarden Mark) schneller abgegeben werden als bisher geplant.

Allerdings schlägt der Immobilienverkauf für das Geschäftsjahr 2000 zunächst negativ zu Buche: So korrigierte die Telekom das Konzernergebnis durch eine Wertberichtigung ihres Immobilienvermögens von zwei Milliarden auf 5,9 Milliarden Euro nach unten. Dieser Schritt habe keinen Einfluss auf die Liquidität oder die gewöhnliche Geschäftstätigkeit des Unternehmens, hieß es weiter.

Wegen der Bewertung ihres Immobilienbesitzes steht die Telekom auch im Fadenkreuz der Justiz. So ermittelt die Bonner Staatsanwaltschaft derzeit gegen den ehemaligen Finanzvorstand des Unternehmens, Joachim Kröske, wegen angeblicher Falschbilanzierung. Diese Vorwürfe wies das Unternehmen am Mittwoch erneut zurück.

Aktionärsvertreter hatten dem Konzern vorgeworfen, ein Jahr vor dem Börsengang 1996 den Wert ihrer 35 000 Immobilien um mehrere Milliarden Mark zu hoch angesetzt zu haben. Der Telefonkonzern stützt seine Bewertung indes auf entsprechende unabhängige Gutachten. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte am Mittwoch, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. An der Börse lag die T-Aktie mit unter 26 Euro bis zum Mittag um mehr als drei Prozent im Minus.