Pathfinder

Least-Cost-Router auf dem Prüfstand

Least-Cost-Router können helfen aber sie haben auch Macken
Von Edward Müller

Seit der Liberalisierung des Marktes ist es schwierig geworden, sich im Gebührendschungel der Telefon-Anbieter zurecht zu finden. Die zahlreichen Unternehmen bieten viele verschiedene Tarife. Least-Cost-Router (LCR), die zwischen Telefon und Amtsleitung gesteckt werden und den jeweils günstigsten Anbieter in Abhängigkeit zur Tageszeit automatisch herausfinden, können helfen.

Der ELV Call Manager (Preis 49 Mark) ermöglicht es, auf einem Display neben der Gesprächsdauer und den Gesprächs-Gebühren auch den Namen der Telefongesellschaft anzuzeigen, über die das Telefonat geht. "Die jeweils letzten 50 Gespräche werden ebenfalls mit diesen Angaben gespeichert und erleichtern es, bis zur nächsten Telefonrechnung den Überblick zu behalten", sagt Elke Schnoing von ELV (Leer/ Niedersachsen).

"Billiger als mit der Telekom telefoniert und faxt man mit Hilfe eines Least-Cost-Routers allemal", so Peter Knaak, Experte für Computer und Telekommunikation bei der Stiftung Warentest in Berlin. Die Anschaffung eines solchen Gerätes lohne sich in der Regel aber erst, wenn die Summe der In- und Auslands-Ferngespräche monatlich 50 Mark bei analogen Anschlüssen und 80 Mark bei einem ISDN-Anschluss übertreffe. "Nur dann kann sich ein Gerät nach etwa einem Jahr amortisieren", so Knaak.

Least-Cost-Router haben allerdings ein Problem: Oft sind die Leitungen zu den günstigsten Anbietern besetzt, da zu viele Teilnehmer gleichzeitig über diese Anbieter telefonieren. "Da kann man sich schon die Finger rot wählen", so Sven Krüger, Marketing-Leiter bei ICO (Diez/ a.d. Lahn). Das Unternehmen vertreibt den Telejet Tarifmanager ISDN, der bei einer besetzten Leitung automatisch zum nächst günstigeren Anbieter wechselt.

Der Telejet Tarifmanager (Preis 199 Mark) muss nicht gesondert programmiert werden und gibt auch die Dauer sowie den Anbieter des letzten Gesprächs an. Damit der Router immer mit einer aktuellen Tarif-Tabelle arbeitet, muss allerdings ein Update-Vertrag mit dem Hersteller geschlossen werden. Für vier Mark monatlich wird dann das Gerät immer auf den neuesten Stand gebracht. Außerdem gibt es eine Mindest-Vertragsdauer von einem Jahr.

Das automatische Sparen ist aber nicht nur im Festnetz, sondern auch beim Mobil-Telefonieren möglich: Das kostenlose und legale Programm SaveByCall ermöglicht die Einwahl in den heimischen PC mit ISDN-Karte zu Mobilfunk-City-Tarifen (ab 6 Pf./min) und die Weiterleitung des Gesprächs zu Festnetzpreisen, wobei auch die Nutzung von Call by Call möglich ist (ab 3 Pf./min).