Handy-Scheck

paybox goes international

Der einfache und oft als genial bezeichnete Handy-Bezahl-Dienst expandiert ins europäische Ausland
Von Thorsten Feles

Die Wiesbadener Firma paybox [Link entfernt] bietet ihre Dienste jetzt auch in Österreich und Spanien an; die Niederlande, Großbritannien und Schweden sollen demnächst folgen. Dabei ist der Dienst erstmalig zur letzten CeBIT vorgestellt worden und startete im Mai 2000 den allgemeinen Betrieb. Die Deutsche Bank war auch schon im letzten Jahr der wichtigste Teilhaber, vor ein paar Monaten ist noch der Stuttgarter Mobilfunkprovider Debitel eingestiegen.

Der Dienst ist einfach, so dass man sich fragt, warum es ihn nicht schon seit Jahren gibt. Man braucht für die Nutzung nur ein Handy und ein Girokonto bei einer Bank oder Sparkasse. Das Handy braucht weder SMS oder gar WAP können, nur DTMF Töne muss es unterstützen. Das können aber seit vielen Jahren eigentlich alle Geräte. Zur Nutzung von paybox muss man sich bei dem Dienstleister anmelden. Dabei bekommt man eine vierstellige PIN, die man tunlichst wie die PIN der EC-Karte geheim halten sollte. paybox unterscheidet drei Varianten seines Dienstes:

  • Internet to paybox
  • Mobile to paybox
  • paybox to paybox
Bei Internet to paybox kann ein Surfer, wenn er z.B. eine Bestellung bei einem paybox-Partner aufgeben möchte, seine Mobilfunknummer in ein Formular eingeben. Diese wird dann direkt an paybox gesendet. Der paybox Computer ruft sofort die Nummer des Kunden an, und eine freundliche Stimme führt den Nutzer durch den kurzen Autorisierungsprozess. Die Zahlung wird dann mit der vierstelligen PIN genehmigt, paybox zieht das Geld per Lastschrift ein und überweist es dem Shop.

Mobile to paybox funktioniert ganz ähnlich, nur ruft hier z.B. der Taxifahrer selbst bei paybox an und gibt kurz die Rufnummer des Kunden durch. Der weitere Ablauf ist dann ähnlich wie bei Internet to paybox, nur, dass der Taxifahrer noch sofort eine Bestätigung der Zahlung erhält.

paybox to paybox ist ähnlich einer Überweisung, ein paybox-Kunde kann so einem anderen Geld schicken. Gerade bei Internetauktionen wie ebay ist dies eine interessante Zahlungsalternative, da viel schneller als eine normale Banküberweisung.

Das paybox-System gilt als sicher, da es keine sensiblen Daten über Internet, sondern nur über das immer mit Verschlüsselung arbeitende Mobilfunknetz sendet. Allerdings gibt es immer wieder Gerüchte, dass die GSM-Verschlüsselung mittlerweile geknackt worden sei. Gefahren drohen dem paybox-Nutzer aber vor allem, wenn er einen Diebstahl seines Handys nicht bemerkt und die Diebe die paybox-PIN ermitteln können. Wie Kreditkartenunternehmen beschränkt paybox allerdings die Haftung des Kunden bei Missbrauch auf 50 Euro.

Internet to paybox und Mobile to paybox kosten den Kunden nichts extra, lediglich paybox to paybox kostet ab März 25 Cent je angefangene 25 Euro. Wer sich über debitel oder web.de anmeldet, spart im ersten Jahr die 5 Euro Jahresgrundgebühr. Alle paybox-Kunden können in Zukunft auch bei allen europäischen Akzeptanzstellen payboxen, wer in London viele Euros in der Tasche hat, aber keine Pfund, braucht nur noch sein Handy zu zücken, und kann ohne Probleme sein Taxi bezahlen.