Treffen

Telekom: 165 Milliarden für das Netz

Hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft beim 10. Pressekolloquium der Deutschen Telekom
Von Matthias Maetsch

Die Deutsche Telekom eröffnete heute nachmittag in Berlin ihr 10. Internationales Pressekolloquium. Diesjähriges Thema der mit hochkarätigen Rednern besetzten Veranstaltung ist das internationale E-Business.

"Standort Internet - Chancen für die Weltwirtschaft" - zu diesem Thema sprachen bei der heutigen Auftaktveranstaltung der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom Ron Sommer, der Staatssekretär im Finanzministerium Overhaus, der Vorstandsvorsitzende der Burda Medien Holding Dr. Hubert Burda sowie der President und Vorstandsvorsitzende der Cisco Systems Inc. John Chambers.

Ron Sommer stellte heraus, dass die Telekom in den letzten 12 Jahren 165 Milliarden Mark in die Netzinfrastruktur investiert hat und damit nach eigenen Angaben das weltweilt modernste Tk-Netz mit der höchsten Glasfaserdichte geschaffen hat. Ende letzten Jahres war DSL für 60 Prozent der Bevölkerung grundsätzlich verfügbar, bis Ende diesen Jahres sollen es 90 Prozent sein, die nah genug an einer DSL-tauglichen Vermittlungsstelle wohnen. Für die restlichen 10 Prozent soll eine Satellitenlösung geschaffen werden. Ron Sommer bedauerte die Liefersituation: Von den bisher 700 000 vermarkteten DSL-Anschlüssen ist nur ein Teil geschaltet. Er hofft, noch in diesem Jahr die Rückstände zu beseitigen. Im Mobilfunkbereich soll bereits 2004 UMTS zu 10 Prozent des Gesamtgeschäfts des Telekom-Konzerns beitragen. Dies lässt auf eine sehr schnelle UMTS-Einführung schließen.

Ron Sommer stellte den Erfolg des Programms "Schulen ans Netz" heraus: Von 36 000 Schulen in Deutschland seien bereits 31 000 kostenlos angeschlossen worden. Der Rest soll bis zum Jahresende folgen. Zur Zeit erfolge die Anbindung meist per ISDN, hier sei die Umrüstung auf DSL vorgesehen.

Overhaus, der in Vertretung für den kranken Finanzminister Eichel erschien, stellte die Bedeutung der neuen Technologien für Wirtschaft und Bildung heraus. Er schilderte die Initiativen der Bundesregierung im Bereich der elektronischen Signatur und der Green Card. Gleichzeitig nannte er aber auch die Gefahr von einer Wissenskluft; gerade die älteren Mitbürger hätten Probleme, sich neue Inhalte anzueignen. Neue Internet-Steuern seien nicht geplant, aber bestehende Steuern wie die Mehrwertsteuer sollten auch im Internet konsequent erhoben werden.

Herr Burda betonte die wachsende Bedeutung des Internets und mahnte zügige Investitionen aller Bereiche der Wirtschaft in diesem Sektor an. Der Sieger im Streit zwischen Old Economy und New Economy werde die Old Economy sein, da diese dank existierender Marken einen wesentlich geringeren Investitionsbedarf hätte.

Die Old Economy muss aber laut Chambers aufpassen, auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Produktivitätswachstum ließe sich zur Zeit vor allem durch Investitionen in Telekommunikation erreichen. Diese würden sich im Verhältnis 1:4 positiv auf die Produktivität auswirken.

In Workshops und Podiumsdiskussionen werden bis Freitag aktuelle Trends der Breitband-Kommunikation und die Entwicklung der virtuellen Marktplätze vorgestellt werden. Im Rahmen eines Pressegesprächs wird das Managment der Deutschen Telekom den teilnehmenden Journalisten Rede und Antwort stehen.

teltarif.de wird Sie über den weiteren Verlauf des Pressekolloquiums täglich informieren.