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Fluggesellschaft SAS: Im Jumbo surfen über Wireless LAN?

Handys bleiben aber weiter verboten
Von Frank Rebenstock

Die skandinavische Airline SAS [Link entfernt] will im Herbst einen Versuch mit einem Funk-LAN an Bord eines ihrer Flugzeuge starten. Die Passagiere können dann von einem Notebook aus über ein Wireless LAN und einen Proxy-Server auf ihr POP3-E-Mail-Postfach und das Web zugreifen. Das Funknetz basiert auf dem Standard IEEE 802.11b und arbeitet mit einer Datenrate von maximal 11 Megabit pro Sekunde.

Probleme durch die Funkwellen sind laut Conny Doverlov, der für die elektronische Ausrüstung der SAS-Flotte zuständig ist, nicht zu befürchten. "Die Sendeenergie eines Funk-LAN ist deutlich geringer als die eines Handys." Die Steuer- und Navigationssysteme eines Flugzeuges würden durch das WLAN nicht beeinträchtigt. Dagegen dürfen die Passagiere auch weiterhin nicht während des Fluges mobil telefonieren.

Den Proxy-Server, der zusammen mit dem LAN an Bord einer Boeing 767 installiert wird, steuert die amerikanische Firma Tenzing Communications [Link entfernt] bei. Das Zwischenspeichern von Web-Inhalten ist notwendig, weil die Satellitenverbindung zwischen dem Jet und der Bodenstation anfangs eine geradezu lächerliche Bandbreite von 2,4 Kilobit pro Sekunde haben wird. "Ich glaube nicht, dass das genügt, um einen guten Service anzubieten", sagt Doverlov. "Aber Inmarsat will uns bis Ende des Jahres eine Verbindung mit 64 Kilobit pro Sekunde zur Verfügung stellen."

Tenzings Server speichert nicht nur Web-Inhalte zwischen, sondern auch E-Mails. Das System lässt mehrere Nachrichten in seinem Speicher auflaufen, bevor es sie versendet beziehungsweise über das Wireless LAN an die Fluggäste weitergibt. Der Server ist seit vergangener Woche auch in sechs Boeing 767 von Air Canada im Einsatz. Auch dort haben Fluggäste Zugriff auf E-Mails und das Web, allerdings über ein drahtgebundenes Intranet.