Safety first

VIAG sperrt Mailboxzugang vom Festnetz

Nicht alle Anschlüsse betroffen
Von Volker Schäfer

In den letzten Wochen berichteten mehrere Leser davon, ihre Mailbox im Mobilfunknetz der VIAG Interkom nur noch vom eigenen Handy aus, aber nicht mehr von anderen Anschlüssen, zum Beispiel aus dem Festnetz, abrufen zu können. Beim Versuch, mittels PIN-Eingabe auf den mobilen Anrufbeantworter zuzugreifen, ertöne lediglich die Ansage" Sie haben leider keinen Zugang zum System."

Grund für die Abschaltung des Fremdzugangs sind vermutlich Sicherheitsaspekte. In den letzten Wochen tauchten in Mobilfunk-Newsgroups im Internet "Anleitungen" auf, mit denen man Zugriff auf fremde Mailboxen bekommen konnte. Dies ist datenschutzrechtlich natürlich mehr als bedenklich, so dass der Netzbetreiber seinen Kunden gegenüber durch die Deaktivierung des Mailboxzugangs von außen die Wahrung des Fernmeldegeheimnisses sicherstellt.

Innerhalb Deutschlands ist es ohnehin sinnvoll, die Mailbox vom VIAG-Handy aus abzufragen. Citypartner- und Genion-Kunden zahlen hierfür nur 29 Pfennig pro Minute, Businesspartner- und Business Genion-Kunden zahlen sogar nur 22 Pfennig. In der Genion-Homezone ist der Zugang zur Mailbox sogar kostenlos. Die günstigsten Call-by-Call-Preise liegen oberhalb von 35 Pfennig und sind damit deutlich teurer als ein netzinterner Anruf.

Nur vor einem Auslandsaufenthalt sollte man den netzinternen Anrufbeantworter deaktivieren - nicht nur wegen der hohen Kosten für die Anrufumleitung ins Ausland und von dort wieder zurück zum E2-Mailbox-System. Es ist auch möglich, dass aus dem Ausland keine Rufnummer übertragen wird, wenn man die Mailbox anruft. In diesem Fall bleibt einem - wenn man von der Sperre betroffen ist - nichts weiter übrig, als die Nachrichten erst nach der Rückkehr nach Deutschland abzuhören.