Letter of Intent

T-Mobil stellt Weichen für UMTS-Netzaufbau

Erste Versuchssendungen im Frühjahr 2001 - kommerzieller Betrieb Ende 2002 - paneuropäische Mobilfunkmarke geplant
Von Volker Schäfer

Nach D2 Vodafone, MobilCom und der Group 3G hat nun auch T-Mobil die Weichen für den Aufbau ihres UMTS-Mobilfunknetzes gestellt. Wie das Unternehmen heute in Bonn mitteilte, wurden sogenannte "Letters of Intent" mit Nokia, Nortel Networks und Siemens unterzeichnet, die die Lieferung von UMTS-Equipment im Wert von jeweils 350 Millionen Euro vorsehen. Details der Zusammenarbeit sollen in den nächsten Wochen festgelegt werden, anschließend werden die Verträge endgültig unterzeichnet.

Die drei Systemlieferanten stellen die Technik nicht nur für das deutsche UMTS-Netz von T-Mobil, sondern auch für weitere Netze von T-Mobile International in Europa zur Verfügung. Zur T-Mobile International AG gehören neben T-D1 in Deutschland auch One2One in Großbritannien und max.mobil in Österreich, ferner die Joint Ventures Paegas/Radio-Mobil in Tschechien, Ben in den Niederlanden, Era GSM in Polen, MTS in Russland und T-Motion in Großbritannien. UMTS-Lizenzen besitzt T-Mobile International derzeit in Deutschland, Großbritannien, Österreich, Polen und den Niederlanden.

T-Mobil kündigte nochmals auch den Aufbau einer globalen Mobilfunkmarke an. Diese soll - nach dem Vorbild des VIAG Interkom-Projekts Montel in Liechtenstein - einheitliche Handytarife in mehreren europäischen Ländern ermöglichen, auch schon in den derzeit verfügbaren GSM-Netzen.

Noch im Frühjahr will die Telekom-Mobilfunktochter erste UMTS-Testsendungen ausstrahlen. Die Akquisition der erforderlichen Senderstandorte läuft bereits auf Hochtouren, die Systemlieferanten wollen ebenfalls rechtzeitig die Technik bereitstellen. Ende 2002 soll dann der Startschuss für den kommerziellen Betrieb in den Ballungsräumen starten. Sukzessive wird das Netz anschließend zunächst entlang der Hauptverkehrsadern und in einem weiteren Schritt auch in ländlichen Regionen ausgebaut. T-Mobil war nach der UMTS-Versteigerung im Sommer der erste Netzbetreiber, der von einem flächendeckenden Netzausbau auch bei UMTS sprach. Dies wird in jedem Fall etliche Jahre dauern, zumal hierfür noch mehr Senderstandorte wie im GSM-Bereich benötigt werden.