VIAG-Festnetz und -Mobilfunk künftig getrennt?

Das Telekommunikationsunternehmen VIAG Interkom soll einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge im Laufe des nächsten Jahres in mehrere Einzelgesellschaften zerlegt werden. Wie bereits berichtet übernimmt British Telecom den bisherigen 45-Prozent-Anteil des Energiekonzerns E.ON. Die Briten würden dann 90 Prozent der Anteile an VIAG Interkom halten. Der verbleibende Mitgesellschafter Telenor soll aber ebenfalls an einem Verkauf seines 10-prozentigen Anteils interessiert sein, so dass VIAG Interkom möglicherweise sogar zu einer 100-prozentigen Tochter von British Telecom wird.

Die Mobilfunksparte soll dann in BT Wireless eingegliedert werden, das zum Beispiel in Großbritannien das Cellnet-Netz betreibt. Die Festnetzsparte soll dagegen unabhängig von BT Wireless als eigenständige Firma weiter betrieben werden. Wie die "Süddeutsche Zeitung" weiter meldet, wollte VIAG Interkom den Bericht nicht kommentieren, da dies Angelegenheit des künftigen Mehrheitsgesellschafters sei.

Eine Eingliederung von VIAG Interkom/E2 ins BT Wireless-Netz würde durchaus Sinn machen. British Telecom könnte seinen Kunden dann einheitliche Mobilfunktarife in Großbritannien, Deutschland und weiteren europäischen Ländern anbieten. Ähnliches plant auch der größte BT-Konkurrent auf dem britischen Markt, Vodafone. Schon im Januar 2001 will das Unternehmen einen Einheitstarif für Großbritannien (Vodafone), Deutschland (D2) und Italien (Omnitel) anbieten. Eine Ausweitung auf weitere Länder ist im Laufe des Jahres geplant.

VIAG Interkom ist derzeit bereits Bestandteil des Montel-Netzes, das einen Einheitstarif in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein anbietet. Angesichts der Tatsache, dass die zu Montel gehörenden Netze VIAG Europlattform, Orange, One und VIAG Interkom künftig verschiedene Eigentümer haben, ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieses Tarifmodell nicht dauerhaft aufrecht erhalten werden kann. Teltarif hält Sie über die weitere Entwicklung auf dem laufenden.