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USA: Radio im Netz kostet den Sender Geld

Regierungsbehörde fällt wegweisendes Urteil zu Lizenzgebühren
Von Rolf Drefs

US-amerikanische Radiosender, die ihr Programm auch über das Internet aussttrahlen, müssen laut einem Bericht der music biz in Zukunft Tantiemen an die Tonträgerfirmen abführen. Selbst, wenn der Sender sein Programm parallel über Antenne oder Kabel verbreitet, muss er künftig zusätzlich für die Online-Verwertung zahlen.

Bisher erhalten die klassischen Sender eine Art Pauschallizenz, die es dem Sender erlaubt, Titel der jeweiligen Rechteinhaber zu spielen, ohne eine extra Lizenz einholen zu müssen. Für Radioprogramme im Internet gilt diese Regelung allerdings nicht.

Vom nationalen amerikanischen Senderverband wurde bereits eine Gegenklage eingereicht und gefordert, dass simultane Ausstrahlungen im Netz und über Antenne gebührenfrei bleiben.

Während in Amerika die Sender die Lizenzgebühren für die über Internet ausgestrahlten Titel bezahlen sollen, gibt es in Deutschland Diskussionen darüber, ob Internet-Nutzer GEZ-Gebühren für ihren Computer bezahlen müssen. Dies wird deswegen gefordert, da ein Computer mit Soundkarte und Internetzugang in der Lage ist, Radio- und TV-Programme aus dem Internet zu empfangen und wiederzugeben, und damit den Rundfunkempfängern gleichzustellen wäre. Aufgrund der schwachen Verbreitung von Flatrates dürfte das Thema Internetradio allerdings noch lange nicht US-amerikanische Dimensionen erreicht haben. Fernsehen über Internet ist sowieso nur über breitbandige Zugänge in akzeptabler Qualität möglich.