stänkern

Wo ist eigentlich der Ostblock?

Die teltarif-Lästerecke zur Pressearbeit
Von Steffen Pospischil

Nachdem wir letzte Woche mit dem Lästern über wirre Pressemitteilungen bei unseren Lesern beträchtliche Heiterkeit ausgelöst hatten, hier nun die Fortsetzung.

Fall 1: Ein Leser beschwert sich über eine Rechnung der Deutschen Telekom. Dort ist ein Posten von über 150 Mark für einen Call-by-Call-Anbieter aufgeführt, der in einem bestimmten Zeitraum angefallen sein soll. Das Problem: In dem Zeitraum, in dem der Leser über die entsprechende Vorwahl telefoniert haben soll, war die Firma noch gar nicht auf dem deutschen Markt aktiv! (Das allein reicht ja schon.)

Also haben wir den Pressesprecher angerufen und nachgefragt. Der war aber nicht da. Dann aus dem Geheimfach die Mobilnummer gezückt, und es noch mal versucht. Da er natürlich unterwegs ist, kann er es nicht gleich klären. Rückruf versprochen - nicht erfolgt. Normal. Also noch mal die Firma angerufen. "Nein der Herr Sowieso arbeitet hier nicht mehr." - "Äh. Als ich ihn vorhin auf dem Handy anrief, meldete er sich aber mit dem Firmennamen." - "Äh?"

Ganz anderes Läster-Modell: Ein neuer regionaler Anbieter im Osten Deutschlands soll mit seinen Tarifen aufgenommen werden. Das alte Konzept: Stromversorger macht Telefonie-Angebot. Leider sind auf der Homepage nur Stromtarife. Also angerufen nach dem Motto: "Guten Tag, teltarif.de Onlineverlag, wir interessieren uns für Ihre Telefontarife, wer kann mir weiterhelfen?" "Hä, wir haben Telefontarife?" Oje, dieses Projekt wird sich hinziehen. Ach ja, auch die Geschäftsführung wusste nichts vom Telefonangebot, aber unsere Leser eben.

Seit Freitag betätigen sich unsere Telcos auch als wahre Dichterfürsten und Vorreiter moderenen Sprachgebrauchs: "Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, die 01017 hat's nicht verpennt!" Und: "01017.com senkt pünktlich zum Monatsanfang die Preise in den Ostblock." Ostblock - kein Kommentar!