geplatzt

Arcor-Börsengang droht an der Deutschen Bahn zu scheitern

Vodafone verhandelt mit France Télécom
Von Marie-Anne Winter

Der für März 2001 geplante Börsengang des zweitgrößten deutschen Festnetzanbieters Arcor droht zu platzen. Das meldet das Anlegermagazin DIE TELEBÖRSE in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Der Grund : Die Bahn AG, der 18,8 Prozent der Vodafone-Tochter Arcor gehören, will sich nicht von ihrer Beteiligung trennen. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn sagte gegenüber der TELEBÖRSE: "Die Bahn will ihre Innovationsfähigkeit im Bereich Telematik erhalten. Wir befürchten, dass das nicht stattfindet, wenn das Bahngeschäft in Hände fällt, die wir nicht kennen und beeinflussen können. Wenn das die falschen sind, haben wir ein Problem." Wenn Mehdorn den Verkauf der Bahnanteile dem Bahn-Aufsichtsrat nicht bis 6. Dezember zur Genehmigung vorlegt, gilt der Arcor Börsengang im März 2001 als gestorben.

Das Telefonnetz der Bahn wurde vor drei Jahren für 650 Millionen Mark an Mannesmann verkauft. Heute zahlt die Bahn jährlich eine Milliarde Mark Miete. Intern lässt Mehdorn einen Rückkauf prüfen, um Verhandlungen zwischen Arcor und anderen Interessenten zu unterlaufen. Nach Informationen der TELEBÖRSE ist die France Télécom an Arcor interessiert.