Rauf?

Steigen die Telefonpreise, wenn der Euro weiter fällt?

Höhere Einkaufspreise bei Discountern lassen keine Tarifsenkungen zu
Von Ramona Jahn

Der gegenwärtig schlechte Eurokurs schränkt den Kalkulationsspielraum der Telefon-Discounter stark ein. Die Talfahrt des Euro zwingt ihnen höhere Einkaufspreise auf, so dass angedachte Tarifsenkungen nicht realisiert werden können.

Eine besonders deutliche Aussage machte hierzu Startec Global Communications: Dieser Anbieter hat eine amerikanische Muttergesellschaft, deshalb ist der Einfluss des Dollars besonders groß. Aufgrund des schlechten Eurokurses sei eine Gewinneinbuße von 15% zu verzeichnen. Ein Großteil der Minuten wird über die Rechnungsstelle in New York abgerechnet. Die Kalkulation wird generell in Dollar vorgenommen. Bisher versuchte Startec, die Problematik zu verdrängen. Anfang des Jahres wurde DM zu Dollar noch 2:1 berechnet. Die Probleme spürt man aber auch bei Carriern innerhalb Deutschlands. So mussten im Laufe des Jahres die Einkaufspreise angehoben werden. Aktuelle Tariferhöhungen stehen aber nicht an.

Ein klares Statement auch von der 3U Telekommunikation AG: Wegen der Euro-Problematik komme es momentan am gesamten Markt zu Preissteigerungen. 3U konnte diese bisher noch wegstecken und hofft, dass sich der Kurs fängt. Sollte die Tendenz anhalten, wird es langfristig zu leichten Tariferhöhungen kommen müssen, bisher gab es allerdings noch keine.

Verhalten reagierte die 01051 Telecom GmbH: Innerhalb Europas gibt es aufgrund der Anknüpfung des Eurokurses an die jeweilige Landeswährung ohnehin kein Problem. Die Abrechnung mit internationalen Carriern erfolge zu einem festgelegten Kurs. Im Vergleich zum Dollar träten zwar Schwankungen auf, aber das sei ja in jedem Unternehmen so. Da man dies weiß und in die Kalkulation mit einbezieht, würde die Tarifpolitik von 01051 nicht beeinflusst.