Absprache

Summe der Gebote für UMTS-Lizenzen übersteigt 87 Milliarden Mark

Presse: Wilde Spekulationen über Absprachen per Gebot
Von Steffen Pospischil / AFP

Die Versteigerung der deutschen UMTS-Mobilfunklizenzen hat in der zweiten Runde des Tages am Mittwochmorgen in Mainz Höchstgebote von mehr als 87 Milliarden Mark eingebracht. Alle noch im Rennen befindlichen Bieter hätten schon in der ersten Runde des Tages eine "kleine" Lizenz bekommen können. Doch zumindest T-Mobil und Mannesmann geben sich mit einer solchen nicht zufrieden.

Das Magazin "Tele-Börse" und die "Süddeutsche Zeitung" berichteten derweil, die Bieter gäben sich bei der Versteigerung untereinander offenkundig "geheime Signale". Dies sei bereits bei der britischen UMTS-Auktion im April beobachtet worden und wiederhole sich jetzt augenscheinlich im Kräftemessen zwischen den beiden Branchengrößen Mannesmann Mobilfunk und T-Mobil.

Statt um den Mindestbetrag aufzustocken, sei Mannesmann Mobilfunk in mehreren Runden um einige Hunderttausend Mark höher gegangen, um das Gebot mit einer Sechs enden zu lassen, bemerkten die Blätter. Dies habe signalisieren sollen, der Konzern könne sich eine Lösung mit sechs "kleinen" Lizenzen vorstellen, bei der alle Bieter mit zwei Frequenzblöcken zum Zuge kämen. T-Mobil habe das "Friedensangebot" aber jedesmal ausgeschlagen und durch Gebote mit der Endziffer Fünf zu verstehen gegeben, dass eine "große Lizenz" aus drei Blöcken angestrebt werde, was nur fünf Bieter zum Zuge kommen ließe.

Dass man für einen Block mehr als das Mindestgebot abgibt, kann natürlich auch einfach bezwecken, dass man verhindern möchte noch in der gleichen Runde von einem Mitbewerber überboten zu werden. So kommt man "sicher" an einen "billigen" Frequenzblock, und zwingt einen eventuellen Interessenten, in der folgenden Runde, den Preis um die geforderten fünf Prozent zu überbieten, oder aber eben auf einen anderen "billigen Block" auszuweichen.