Internetregierung

ICANN-Wahlen: Heute noch registrieren

Wer mitwählen will, muss sich ranhalten
Von Marie-Anne Winter

Die internationale Vergabestelle für Top-Level-Domains ICANN soll fünf weitere Direktoren bekommen, die per Internet wählbar sind. Neun Direktoren wurden als "Experten" bereits eingesetzt. Die "Internet Corporation for Assigned Names and Numbers" entstand 1998 durch eine Initiative der US-Regierung und regelt die Vergabe der Hauptdomains bzw. Internet-Adressen-Endungen. Das sind die Kürzel nach dem Punkt wie ".com", ".org", ".net" und ".gov" oder die Landeskennungen wie ".de" für Deutschland oder ".uk" für Großbritannien.

Potentiell gibt es 300 Millionen Wahlberechtigte, jeder Internet-Nutzer, der mindestens sechzehn Jahre alt ist, kann sich nur noch heute auf der entsprechenden Icann-Seite registrieren lassen - falls man durchkommt.

Wie sinnvoll die Teilnahme an dieser Wahl ist, lässt sich kaum abschätzen, weil leider weder klar ist, wer die zu wählenden Repräsentaten überhaupt sind, welche Aufgaben sie haben werden und nach welchen Kriterien sie nominiert werden sollen. Trotzdem ist es wichtig, sich mit der ICANN zu beschäftigen. Die rein technisch-administrative Zuweisung von Adress-Endungen hat inzwischen erhebliche politische und wirtschaftliche Auswirkungen. Beispielsweise hat der Verkauf der Endung ".tv" den Inselstaat Tuvalu saniert. Als deutsche Kandidaten sind der Soziologe Dieter Otten, der Unternehmer Dieter Röpke, der Sprecher des Chaos Computer Club Andy Müller-Maguhn, sowie der Internetkünstler Padeluun im Gespräch. Weitere Informationen gibt es beim ICANN-Forum [Link entfernt] .